28.04.2024

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15.12.12 / Augen zu

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-12 vom 15. Dezember 2012

Augen zu
von Harald Tews

Der alte Ribbeck hat kein Glück mit den Nachfahren. Nach seinem Tod ging sein Sohn laut Fontanes Gedicht geizig mit den Früchten seines Birnbaums um. Heute zeigt man sich auf Schloss Ribbeck knausrig, was die Kultur angeht (siehe Seite 9). So wurde zum dritten Mal der Geschäftsführer gefeuert. Diesmal weil er ein Defizit von 45000 Euro hinterlassen hat. Pea­nuts, möchte man meinen. Solch einen Betrag hätte der Landkreis aus der Portokasse begleichen können, hatte man zuvor doch Fördergelder von 5,6 Millionen Euro in die Sanierung des Schlosses geschleudert.

Ribbeck ist mal wieder ein Beispiel für eine eklatante Fehlplanung. Kaum kriegt man Geld aus Fördertöpfen, wird es ohne Blick auf die Zukunft in den märkischen Sand gesetzt. Es fehlt an Weitsicht, um Strukturen zu schaffen, damit das Haus für die Zukunft finanziell abgesichert ist. Man hat sich nicht die Frage gestellt: Soll das Schloss über das Havelland hinaus strahlen oder soll es provinziell bleiben? Im ersten Fall braucht man dauerhafte Zuschüsse. Die nächste Förder-Tranche kommt bestimmt. Dann heißt es: Hauptsache schnell ausgeben, Augen zu und nicht sehen, was passiert.


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