20.04.2024

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05.01.13 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-13 vom 05. Januar 2013

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Bezeichnung »Jude« verbieten

Kiew – Die ukrainische Verfassung sieht ein Verbot der Bezeichnung „Schid“ (Jude) bislang nicht vor. Dies hat nun die Chefredakteurin der Zeitung „Hebräisches Kiew“ gefordert, weil ein Abgeordneter der Partei „Swoboda“ skandalöse Äußerungen über Juden veröffentlicht hatte. Neben der Bezeichnung für eine Volkszugehörigkeit hat der Begriff „schid“ eine negative Bedeutung (Geizhals). Stattdessen solle nur noch „Jewrej“ (Hebräer) verwendet werden dürfen. MRK

 

PAZ-Leser: EU undemokratisch

Hamburg – Bei einer Umfrage im Internetportal der PAZ (www.preussische-allgemeine.de), an der 1943 Nutzer teilgenommen haben, hat eine klare Mehrheit auf die Frage „Ist die EU demokratisch?“ mit „Nein“ geantwortet. So hielten 1542 Teilnehmer (79,4 Prozent) die EU für nicht demokratisch, 401 Personen (20,6 Prozent) äußerten dagegen Vertrauen in den demokratischen Charakter der Europäischen Union. H.H.

 

Roland Freisler reingelegt

Als Mitglied der studentischen Widerstandsbewegung „Weiße Rose“ während der NS-Zeit hätte der Tod von Susanne Zeller-Hirzel eigentlich ein Rauschen im Blätterwald erzeugen können. Tatsächlich drang erst am Jahresende durch, dass sie schon am 4. Dezember 91-jährig gestorben ist. Die führenden Medien hüllten sich in peinliches Schweigen. Warum? Weil Zeller-Hirzel eben keine Ikone der Linken war und sich zuletzt stattdessen der rechtskonservativen Bürgerbewegung „Pax Europa“ anschloss? Oder weil ihr 2006 verstorbener Bruder Hans, der ebenfalls Mitglied der „Weißen Rose“ war, nach seinem CDU-Austritt in den 90er Jahren als stellvertretender Bundesvorsitzender der Republikaner für das Amt des Bundespräsidenten kandidierte? Die meinungsbildende Öffentlichkeit ist zerrissen: Man will die Hirzels gleichzeitig feiern und verdammen. Also wird lieber totgeschwiegen.

Dabei hätte Susanne Zeller-Hirzel einen würdigen Abschied in den Medien verdient gehabt. Denn sie hat den fanatischen NS-Richter Roland Freisler nicht nur „überlebt“, sondern sogar reingelegt. Im Prozess hatte die Ulmer Pfarrerstochter behauptet, nichts vom Inhalt der von ihr in Stuttgarter Briefkästen verteilten Briefe gewusst zu haben, die die Geschwister Scholl geschrieben hatten. Es war eine Notlüge. Denn als Jugendfreundin von Sophie Scholl wusste sie, wer den Widerstand organisierte. In diesem zweiten „Weiße Rose“-Prozess wurden drei Mitangeklagte zum Tode verurteilt. Susanne Hirzel und ihr Bruder, der sie zur „Weißen Rose“ gebracht hatte, kamen mit vergleichsweise geringen Haftstrafen davon.

Nach dem Krieg arbeitete sie als Cellolehrerin und hatte den Anstand, sich politisch nicht vereinnahmen zu lassen. Harald Tews


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