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12.01.13 / Ein Sozialexperiment / Kritik an »Gender Mainstreaming« und den Zielen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-13 vom 12. Januar 2013

Ein Sozialexperiment
Kritik an »Gender Mainstreaming« und den Zielen

Seit Mitte der 50er Jahre gibt es den Begriff des „Gender“, mit dem das sogenannte soziale Geschlecht – im Gegensatz zum biologischen – dingfest gemacht werden soll. Mitte der 80er Jahre wurde „Gender-Mainstreaming“ auf der Weltfrauenkonferenz in Peking eingeführt. Vordergründig geht es dabei um die Gleichberechtigung der Geschlechter und „die Beseitigung patriarchaler Rückstände“, faktisch jedoch um eine Umerziehung zur Angleichung der Geschlechter – an der biologischen Disposition vorbei.

Wie in Deutschland erst kürzlich bekannt wurde, hat in Norwegen der Komiker und Soziologe Harald Eia bereits 2010 einen Film über die Gender-Lehren gedreht. Eia konfrontiert „Gender-Experten“ mit psychiatrischen und biologischen Forschungsergebnissen. Auf die Frage, was denn an den Behauptungen dran sei, dass beispielsweise die Gehirne von Männern und Frauen unterschiedlich seien, antwortete eine „Expertin“ etwas schlicht: „Ich weiß nicht, ob daran etwas stimmt!“ Einer ihrer Kollegen: „Ich denke, das ist altmodische Forschung!“ So einfach wie es sich diese „Experten“ gemacht haben, ist die Materie freilich nicht.

In dem Buch „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie“, das den Gegenstand dieser Besprechung bildet, stammt der Hauptbeitrag von dem renommierten Neurophysiologen Manfred Spreng, der detailliert Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Gehirn deutlich macht und auch deren jeweiligen besonderen Nutzen für Mann und Frau und vor allem in der Ergänzung zueinander veranschaulicht. Dabei geht Spreng auf humorvolle und auch für den Laien verständliche Weise vor. Die Stärke des Beitrages liegt nicht nur im Beleg der geschlechtsspezifischen Verschiedenartigkeit des menschlichen Gehirns und der Entlarvung einer als Wissenschaft getarnten Ideologie, die den Menschen gegen den naturgegebenen Strich zu bürsten versucht, sondern auch im Wecken eines vertieften Verständnisses der Geschlechter füreinander. Gleichheit, so Spreng, kann sich höchstens addieren, Verschiedenheit kann sich ergänzen und damit wesentlich mehr und Neues erreichen.

Dass es sich beim Gender-Mainstreaming keineswegs um eine harmlose Spielwiese einiger unterbeschäftigter Sozialpolitiker handelt, sondern um ein gefährliches Sozialexperiment, wird in der Einleitung des Herausgebers überdeutlich. Andreas Späth zeigt neben der geschichtlichen Entwicklung der Gender-Ideologie auch konkrete Beispiele und Anwendungen auf, anhand derer der ganze Unsinn dieser sogenannten „Genderung“ der Gesellschaft schlagartig bewusst wird. Abgeschlossen wird das Buch mit einem Aufsatz des Religionsphilosophen Harald Seubert, der verschiedene Ansätze der Gender-Vordenker analysiert und zutreffend moniert, dass diese Leute zwar selbst alles von ihrer Warte aus kritisieren, aber sich und ihre Disziplin und deren Ansätze quasi gegen den wissenschaftlichen Dis-kurs immunisieren. Konrad Löw

Manfred Spreng, Harald Seubert, herausgegeben von Andreas Späth: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie“, Logos 2012, 112 Seiten, 6,90 Euro


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