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19.01.13 / Alles noch da?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-13 vom 19. Januar 2013

Jan Heitmann:
Alles noch da?

Es ist noch gar nicht lange her, da wurde jeder, der darüber redete, dass sich die deutschen Goldreserven überwiegend im Ausland befänden, als Verschwörungstheoretiker diffamiert. Zu Unrecht, denn mittlerweile ist bekannt, dass unser Gold hauptsächlich in New York, London und Paris lagert und lediglich rund ein Drittel sich bei der Bundesbank in Frankfurt befindet. Heute gilt als Verschwörungstheoretiker, wer Zweifel daran hegt, dass das im Ausland verwahrte Gold überhaupt noch in der angegebenen Menge existiert. Ebenfalls zu Unrecht, denn dass die Bundesbank noch nie eine Überprüfung des Goldes in ausländischen Tresoren durchgeführt hat, rechtfertigt diese Zweifel ebenso wie die Tatsache, dass Bundestagsabgeordnete, die einen Blick darauf werfen wollten, mit fadenscheinigen Begründungen abgewimmelt wurden. Wenigstens der Bundesrechnungshof ist irgendwann aufgewacht und hat die Bundesbank zu einer Prüfung in Stichproben und zur Vorlage eines Lagerstellenkonzepts aufgefordert.

Womöglich werden wir bald wissen, was von unserer Währungsreserve noch da ist, denn die Bundesbank will jetzt einen Teil des Goldes aus New York zurückholen und den Lagerort Paris ganz aufgeben. Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele ließ schon länger verlauten, es gäbe keinen zwingenden Grund mehr für eine Aufbewahrung in Frankreich. Recht hat er, und doch ist es nur ein Teil der Wahrheit. Denn der Kalte Krieg, seinerzeit der Grund für die Auslagerung, ist lange vorbei. Auch für eine Lagerung des Goldes in England und den USA gibt es keinen zwingenden Grund mehr. Das deutsche Gold gehört nach Deutschland.


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