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26.01.13 / Verluste häufen sich / Medienbeteiligungen machen SPD keine Freude

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-13 vom 26. Januar 2013

Verluste häufen sich
Medienbeteiligungen machen SPD keine Freude

Es gab Zeiten, da haben Union und FDP die SPD um ihre Medienbeteiligungen beneidet. Inzwischen jedoch dürften genau diese Schadenfreude beim politischen Gegner auslösen. Statt die Vorteile für sich zu nutzen und über die SPD-eigene Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft mbH (DDVG) die Berichterstattung über sich zu beeinflussen, erzählten die jeweiligen Chefredakteure den Sozialdemokraten regelmäßig etwas von Pressefreiheit. So lange die Gewinne sprudelten, war dies für die SPD noch hinnehmbar, doch derzeit dominieren Verluste.

Während völlig ungewiss ist, was aus der „Frankfurter Rundschau“ („FR“) wird, an der die DDVG samt Druckhaus zu 40 Prozent beteiligt ist, gibt es bereits das nächste Sorgenkind. Zwar gibt es bei der „Westfälischen Rundschau“ anders als bei der „FR“ keinen Antrag auf Insolvenz, doch das liegt nur daran, dass die in Dortmund beheimatete Tageszeitung aus der WAZ-Mediengruppe rechtzeitig dicht gemacht wird. Der Essener Medienkonzern will die sich inzwischen auf 50 Millionen Euro belaufenden Verluste, die die „Westfälische Rundschau“ in den vergangenen drei Jahren gemacht hat, nicht mehr hinnehmen, und streicht 120 Stellen in der Redaktion. Zwar soll es den Titel noch weiter geben, doch der allgemeine Teil soll von anderen Tageszeitungen der WAZ-Gruppe übernommen werden, der regionale Teil von den zuvor als Konkurrenz gesehenen „Ruhr Nachrichten“ beigelegt werden.

Die DDVG fühlt sich jedoch von den Plänen der WAZ-Gruppe übergangen, schließlich hält sie 13,1 Prozent der „Westfälischen Rundschau“ und wurde über die Pläne spät informiert und war im Grunde an der Umstrukturierung nicht beteiligt. „Die Entscheidung der WAZ ist nicht plausibel nachvollziehbar und erweckt den Eindruck einer seelenlosen Redaktionsklempnerei“, klagte SPD-Schatzmeisterin Barbara Hendricks. Zudem zeichnet sich ab, dass die schlechte Nachricht, die der Insolvenzverwalter der „FR“ demnächst für die DDVG haben wird, den Unmut in der SPD erhöhen wird. Rebecca Bellano


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