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02.02.13 / Mehr als fragwürdig / Energiesparprogramme der EU in der Kritik

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-13 vom 02. Februar 2013

Mehr als fragwürdig
Energiesparprogramme der EU in der Kritik

Immer fragwürdiger wird das von der EU verhängte Verbot herkömmlicher Glühlampen. Auch für Energiesparlampen – bisher die gängige Alternative für die vom Markt verbannten Glühlampen – ist das Aus absehbar. Nach mehrjährigen Verhandlungen haben sich 147 Staaten darauf geeinigt, ab dem Jahr 2020 die Produktion und Verwendung von Quecksilber drastisch einzuschränken. Betroffen davon werden die Energiesparlampen sein, sie enthalten bis zu zwei Milligramm des hochgiftigen Schwermetalls.

Aber auch ohne das absehbare Verbot der Energiesparlampen waren die bisherigen Aktivitäten der EU-Kommission rund um das Glühlampenverbot schon fragwürdig genug. Nach Schätzungen kommunaler Entsorger landen 40 Prozent der Energiesparlampen in Deutschland einfach im Hausmüll ,statt fachgerecht entsorgt zu werden. Auch der Einspareffekt hält sich in Grenzen. Im Schnitt entfallen in den deutschen Haushalten zehn Prozent der Stromkosten auf die Beleuchtung. Im Klartext: Die EU-Kommission hat mit viel Aufwand versucht, diesen geringen Anteil am Gesamtenergieverbrauch nochmals zu senken und das auch noch mit drastischen Nebenwirkungen.

Der Brüsseler Drang, Energie zu sparen, egal was es kostet, zeigt auch auf anderen Gebieten skurrile Resultate: Ein aktueller Bericht des EU-Rechnungshofs bescheinigt auch einem Fünf-Milliarden-Euro-Förderprogramm zur Energieeinsparung ein miserables Ergebnis. Dafür gedacht, durch die Sanierung öffentlicher Gebäude in den Mitgliedsländern Energieeinsparungen zu erzielen, wurde das Programm oftmals dazu genutzt, mit EU-Geld staatliche Gebäude auf Vordermann zu bringen. Entsprechend haarsträubend fällt das Aufwand-Nutzen-Verhältnis aus. Im Durchschnitt vergehen 50 Jahre, bis sich durch die Energieeinsparungen die Kosten wieder amortisiert haben, so der EU-Rechnungshof. Hauptprofiteure des fragwürdigen Energiesparprogramms waren Italien, Tschechien und Litauen, die allein im Jahr 2011 eine Milliarde Euro kassiert haben. N.H.


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