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02.02.13 / Woran lag es?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-13 vom 02. Februar 2013

Zwischenruf
Woran lag es?

Der Katzenjammer in Niedersachsens CDU ist immer noch groß. Nun wird auch dieses Land durch Rot-Grün regiert, ein wichtiger psychologischer Putsch für das linke Lager hinsichtlich der Bundestagswahl im September. Es ist ein Kennzeichen der Bundes-CDU, das sie bei Wahlniederlagen die eigentlichen Ursachen nicht offen benennt. Gewiss, gelegentlich gibt es Rücktritte, wie bei der verlorenen NRW-Wahl. Das war es dann auch.

Die Wahlniederlage vom 20. Januar haben die Granden der CDU ausschließlich alleine zu verantworten. Rückblende: Im Wahlkreis Hildesheim – ein sicherer CDU-Wahlkreis – hatten die Christdemokraten einen neuen Direktkandidaten aufgestellt. Offensichtlich hatte man sich diesen Herrn nicht genau angeschaut. Der hatte seinen Lebenslauf mächtig geschönt. Das kam noch vor der Wahl heraus. Der Kandidat musste von seiner Kandidatur zurück-treten. Inzwischen war die Frist zur Aufstellung der Wahlkreisbewerber abgelaufen. Die CDU hatte in Hildesheim keinen Direktkandidaten. Dies vor dem Hintergrund, dass weniger als 400 Stimmen ausgereicht hätten, um den Regierungswechsel in Hannover zu verhindern. Die CDU Niedersachsens war schon in der Vergangenheit dadurch aufgefallen, dass sie schillernden Egomanen die Plattform für eine politische Karriere ermöglicht hat, wie Rita Süssmuth, Friedhelm Pflüger, Christian Wulf. Als Süssmuth gegen Gerhard Schröder bei der Landtagswahl 1990 unterlag, blieb sie doch lieber auf dem gut gepolsterten Stuhl der Bundestagspräsidentin sitzen.

Die geschrumpfte CDU-Landtagsfraktion in Hannover wird es schwer haben. Gestandene Landespolitiker wie Noch-Innenminister Uwe Schünemann und Noch-Kultusminister Bernd Althusmann gelang der Wiedereinzug in das Parlament nicht. Andere beendeten ihre politische Laufbahn. Ex-Ministerpräsident David McAllister sieht seine Zukunft eher in Berlin.

Spannend bleibt, ob Rot-Grün bei der Arbeit im Landtag immer alle Mann an Deck haben wird. Eine Stimme Mehrheit ist nicht viel.

Wilhelm v. Gottberg


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