25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
02.02.13 / Folgenreiches Einvernehmen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-13 vom 02. Februar 2013

Folgenreiches Einvernehmen

Es ist ein tragisches Element der deutsch-polnischen Beziehungen, wenn nicht gar Quelle eines antagonistischen Interessengegensatzes, dass es einerseits Deutschen und Russen gut ergangen ist, wenn sie sich verstanden, hingegen in Polen die Erfahrung gemacht wurde, von Zwist zwischen den beiden großen Nachbarn als lachender Dritter profitieren zu können. Die Bismarck-Ära gehört zu den eher positiven Phasen des deutsch-russischen Verhältnisses. Das lag auch daran, dass Otto von Bismarck im Einvernehmen mit seinem König Wilhelm I. dessen Generaladjutanten Gustav von Alvensleben mit dem russischen Vizekanzler Alexander Michailowitsch Gortschakow in Petersburg die sogenannte Alvenslebensche Konvention abschließen ließ. Gemäß dieser Militärkonvention vom 8. Februar 1863 war russischen wie analog auch preußischen Truppen bei der Verfolgung von Aufständischen das Überschreiten der gemeinsamen Grenze erlaubt. Diese Regelung lag im unmittelbaren Interesse Russlands, bekämpfte es doch damals gerade den polnischen Januaraufstand. Doch auch Preußen profitierte von dem Einvernehmen. Dass wenige Jahre später Russland seinem west­lichen Nachbarn bei den Ei­ni­gungs­kriegen den Rücken freihielt und damit die Reichsgründung ermöglichte, liegt nicht nur, aber auch an der Konvention von Alvensleben. M.R.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren