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09.02.13 / Von Ragnit nach Lubmin / Russen wollen ostpreußischen Strom in die Bundesrepublik liefern

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-13 vom 09. Februar 2013

Von Ragnit nach Lubmin
Russen wollen ostpreußischen Strom in die Bundesrepublik liefern

Bereits weit vorangeschritten sind Planungen für eine Stromtrasse in der Ostsee, um das Königsberger Gebiet an das deutsche Stromnetz anzubinden. Das ist das Ergebnis mehrerer parlamentarischer Anfragen der Linkspartei und der Grünen zu Plänen, russischen Atomstrom in das deutsche Energienetz einzuspeisen. Konkret geplant ist ein russisches Projekt zur Verbindung des Atomkraftwerks „Baltijskaja“, das sich derzeit unweit der Stadt Ragnit im Bau befindet, mit Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern. Herzstück der Stromleitung soll ein 560 Kilometer langes Unterseekabel sein, das bereits im Jahr 2018 in Betrieb genommen werden soll. Möglich werden könnte die schnelle Realisierung der Stromtrasse durch einen Trick: Wenn die Verlegung des Unterseestromkabels im Korridor der bereits existierenden Nord-Stream-Erd­­gasleitung erfolgt, sind keine neuen Räumungsarbeiten und auch kein neues Raumordnungsverfahren erforderlich.

Massiver Ärger droht indessen von Umweltschutzgruppen, sollte mit dem Stromtrassenbau durch die Ostsee tatsächlich Atomstrom des russischen Energieexporteurs Inter RAO UES eingespeist werden. Schon ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk, das die Landesregierung gern in Lubmin errichtet haben will, trifft auf massive Kritik von Umweltschützern. Sie werfen dem Projekt vor, es solle mit russischem Erdgas aus der Nord-Stream-Pipeline, also fossilem Brennstoff, betrieben werden. Dass sei jedoch nicht „nachhaltig und zukunftstauglich“, so die Kritik. Tatsächlich sind die hocheffektiven Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke wegen ihrer Flexibilität und kurzen Anlaufzeiten allerdings die optimale Ergänzung zu den stark schwankenden Einspeisungen aus der regenerativen Energieerzeugung.            Norman Hanert


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