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16.02.13 / Jagd auf Äcker / Investoren räumen Agrarflächen ab

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-13 vom 16. Februar 2013

Jagd auf Äcker
Investoren räumen Agrarflächen ab

Landgrabbing“ – der spekulative Kauf von Agrarflächen im großen Stil, ist kein Phänomen mehr, von dem nur Entwicklungsländer betroffen sind. Auch in Brandenburg ist bereits ein beachtlicher Teil von Ackerflächen ins Eigentum von Investoren übergegangen, die mit Landwirtschaft wenig am Hut haben und die den Boden eher als inflationssichere Anlage sehen.

Nach Schätzungen des Brandenburgischen Bauernbunds könnten schon bis zu 15 Prozent des Agrarlandes in der Mark im Eigentum von Investoren sein, die selbst nicht in der Landwirtschaft tätig sind, vor allem seit dem Ausbruch der Finanzkrise und dem Anstieg der Getreidepreise. Folgen der Entwicklung: Ortsansässige Bauern können bei gestiegenen Bodenpreisen kaum noch mithalten, ihnen fehlt immer öfter die Möglichkeit, ihren Betrieb zu vergrößern. Zum anderen fließen finanzielle Erträge aus der Region ab, zum Teil sogar ins Ausland.

Dass gerade die neuen Bundesländer ins Visier von Anlegern geraten, hat Gründe: Trotz Preissteigerungen ist hier der Boden weiterhin relativ preiswert. Auch ist der Markt weiterhin in Bewegung, es werden im größeren Umfang Agrarflächen angeboten als in Westdeutschland. So etwa, wenn Genossenschaften mit großen Flächen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, oder durch Bauern, die als sogenannte „Wiedereinrichter“ den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt haben und nun wieder aufgeben. Nochmals wachsen könnte der Flächenhandel im Laufe der kommenden Jahre, wenn Kaufoptionen für Pachtland der Treuhand auslaufen. N.H.


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