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23.02.13 / Weg von Belgrad / Presevo-Tal will sich dem Kosovo anschließen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-13 vom 23. Februar 2013

Weg von Belgrad
Presevo-Tal will sich dem Kosovo anschließen

Im Jahr 1913 proklamierte die Londoner Botschafterkonferenz den Staat „Albanien“, doch Albaniens Ministerpräsident Sali Berisha träumt heute noch von einem Groß-Albanien, das Nord-Griechenland, Süd-Serbien, West-Makedonien und Ost-Montenegro umfassen würde. Objekt größter Begierde ist das südserbische Presevo-Tal, wo 100000 Menschen leben, zumeist Albaner, die sich allerdings am liebsten dem von Albanern dominierten Kosovo anschließen möchten.

Ende Januar gab es Unruhen, als serbische Polizisten ein Kriegerdenkmal im Presevo-Tal wegräumten. Es galt den UCK-Terroristen, die 2000/01 16 Monate lang im Presevo-Tal wüteten. Dieses war damals Teil der „Boden-Sicherheitszone“, die die Nato 1999 um das Kosovo gezogen hatte. So entstand ein Vakuum, das Heckenschützen der UCK füllten. Rasch gab die Nato ihre Zone jedoch den Serben zurück, vor denen die UCK Reißaus nahm.

Um sie auf Dauer fernzuhalten, entwarf Belgrad einen Plan zur „Demilitarisierung, Integration und ökonomischen Revitalisierung“ der Region, der Aufgaben, Termine und Akteure absteckte und als Modell serbisch-albanischer Konfliktlösung galt. Der Plan scheiterte 2006, als die lokalen Albaner auf den Kurs „unabhängiges Kosovo“ einschwenkten, da auch sie sich auf diesem Wege die Trennung von Serbien erhofften.

Das Tal um die Städtchen Presevo, Bujanovac und Medvedja gilt als Serbiens Armenhaus. Seine Lage an der Bahnlinie Belgrad–Thessaloniki und am Morava-Vardar-Kanal bewirkt nichts, da die albanischen Regionalregierungen Volkszählungen, Bauvorschriften und Ähnliches boykottieren, was aber nur ihr Elend befördert. Für den Umstand, dass das Einkommen der Region bei 35 Prozent des serbischen Durschnitts liegt, gibt man Serbien die Schuld und fordert nun Verhandlungen unter dem Schutz der USA und der EU. Doch nur Albanien und das Kosovo sagten den Presovo-Albanern ihre Unterstützung zu. Im Kosovo wurden als „Solidaritätsbekundung“ serbische Gräber geschändet. Wolf Oschlies

 


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