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02.03.13 / Englands erster Düsenjäger / Die Gloster »Meteor« war eine erfolgreiche Waffe gegen die V1

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-13 vom 02. März 2013

Englands erster Düsenjäger
Die Gloster »Meteor« war eine erfolgreiche Waffe gegen die V1

Vor 70 Jahren waren auch die Briten so weit, hatten auch sie einen Düsenjäger an den Himmel gebracht. Am 5. März 1943 hatte die von der Gloster Aircraft Company hergestellte „Meteor“ ihren Erstflug. Trotz des Vorsprungs der Deutschen in dieser Technologie tauchte der zweistrahlige Jet etwa zeitgleich mit der Messerschmitt Me 262 an der Front auf. Am 12. Juli 1944 erfolgte die Indienststellung.

Obwohl eine etwas jüngere Entwicklung als die Messerschmitt besaß die „Meteor“ gegenüber jener einen großen Nachteil: konventionelle, das heißt ungepfeilte Flügel. Das führte dazu, dass die britische Maschine bei Geschwindigkeiten ab Mach 0,74 unter Gierschwingungen litt.

Zu einem direkten Kräftemessen zwischen den beiden Jägern kam es jedoch nie. Statt gegen die Me 262 wurde die „Meteor“ vielmehr gegen die V1 eingesetzt. Und das in der Regel auf eine recht unkonventionelle Weise. Nur vergleichsweise selten versuchte der „Meteor“-Pilot die deutsche Vergeltungswaffe mit seinen Bordwaffen abzuschießen. Zu groß war die Gefahr, dass er bei einer Explosion der 600 Kilogramm Sprengstoff in der Rakete selber zu Schaden kam. Stattdessen wurde vielmehr versucht, sich neben die unbemannte Flugbombe zu setzen und den eigenen Flügel unter deren zu bringen, um dann durch eigenes Abkippen dem Bombenflügel einen Stoß zu versetzen, der den deutschen Flugkörper destabilisierte und zum Absturz brachte.

Im Februar 1945 wurde dann auch eine Staffel auf den Kontinent, nach Holland verlegt und dort als Jagdbomber eingesetzt. Eine weitere Verwendung während des Krieges bestand in der Schulung von Düsenflugzeugpiloten.

Anders als bei den Deutschen, deren wehrtechnische Entwick­lung mit dem Kriegsende jäh unterbrochen wurde, entwickelten die Briten ihre „Meteor“ nach dem Krieg weiter. Nun bekam auch sie Pfeilflügel. Am 7. November 1945 gelang es mit einer „Meteor“, mit 975 Kilometern pro Stunde einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen. Zehn Monate später wurden sogar 985 Stundenkilometer erzielt.

Allerdings ging auch über diese Maschine die Zeit hinweg. Als sie im Koreakrieg auf die russische Nachkriegsentwicklung Mikojan-Gurewitsch MiG-15 stieß, erwies sie sich als derart unterlegen, dass die Jagd auf die russischen Jagdflugzeuge der US-amerikanischen North American F-86 „Sabre“ überlassen wurde und sie selber statt als Luftüberlegenheitsjäger nur noch als Jagdbomber eingesetzt wurde. Ansonsten wurde die Maschine auch als Nachtjäger und Aufklärer eingesetzt.

1954 wurde die Produktion der „Meteor“ eingestellt. Die Zahlenangaben bezüglich der gebauten Exemplare differieren zwischen 3540 und rund 3900. 330 Exemplare wurden zwischen 1951 und 1954 von Fokker in Lizenz gefertigt. Außer der Luft- und der Marineluftwaffe des Königreiches nutzten auch die Streitkräfte Ägyptens, Argentiniens, Australiens, Belgiens, Brasiliens, Dänemarks, Frankreichs, der Bundesrepublik Deutschland, Ecuadors, Israels, der Niederlande, Neuseelands, Schwedens und Syriens die „Meteor“. 1957 wurde das letzte Exemplar von der Royal Air Force ausgemustert. Manuel Ruoff


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