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02.03.13 / Er leuchtete den Franzosen heim / Pillaus Wahrzeichen gilt auch heute noch als Orientierungspunkt für Kriegsschiffe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-13 vom 02. März 2013

Er leuchtete den Franzosen heim
Pillaus Wahrzeichen gilt auch heute noch als Orientierungspunkt für Kriegsschiffe

Vor 200 Jahren wurde im Pillauer Leuchtturm zum ersten Mal das Feuer entfacht. Einer Legende nach geschah das genau an dem frostigen Februartag, als Napoleons Armee die Stadt verließ. Auf der Flucht vor den Russen habe der Leuchtturm den Soldaten den Weg über das Haff gewiesen. Es gibt jedoch auch eine andere Version. Mit dem Bau des Leuchtturms wurde zwar 1813 begonnen, aber erst drei Jahre später ging er in Betrieb. Wenn man das berücksichtigt, hat er eigentlich sogar zwei Jubiläen.

Während des Kriegs hat der Leuchtturm nur wenig gelitten. Schon im Herbst 1945 wurde er repariert und ging wieder in Betrieb.

Ursprünglich wurde für das Leuchtfeuer Pflanzenöl verwendet. Ab 1870 verwendete man Kerosin, das später durch Gas ersetzt wurde. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden elektrische Lampen mit Linsen genutzt. Diese Technologie findet bis heute Anwendung. Um sich mit der Technik der Leuchtturmlampen vertraut zu machen, kann man die 126 Stufen über eine Wendeltreppe nach oben steigen, wo sich das vom hellen Licht aufgeheizte Lampenzimmer befindet.

Die Städter ehren ihre Sehenswürdigkeit. Die Silhouette des heute westlichsten Leuchtturms der Russischen Föderation und die Figur Peters des Großen zu seinen Füßen auf der rechten Seite gelten als Symbole des modernen Pillau, genauso wie die Reiterfigur Zarin Elisabeths, die am Strand von Pillau steht.

Auch heutzutage ist das Leuchtfeuer in 16 Seemeilen Entfernung zu sehen. Trotz des Einsatzes neuer Technologien und der überall üblichen Anwendung von Satellitennavigationssystemen hat der Leuchtturm seine praktische Bedeutung nicht verloren. Vor allem nachts nutzen zivile und militärische Schiffe ihn als Orientierungshilfe. Das Leuchtturmfeuer ist für alle Schiffe, die vom offenen Meer über den Königsberger Seekanal in die Pregelmetropole kommen, ein wichtiger Orientierungspunkt. Auch für Navigationsgeräte der Baltischen Flotte und des Hydrographischen Dienstes ist der Leuchtturm von Bedeutung.

Für das Funktionieren des Leuchtturms rund um die Uhr sorgen sechs Mitarbeiter. Im Museum der Baltischen Flotte gibt es eine Sammlung von Fotos und Dokumenten über den Leuchtturm und die Menschen, die in ihm gearbeitet haben. Jurij Tschernyschew


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