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16.03.13 / Humboldt und Graf Zeppelin standen Pate / Der Teddybär – Kinderspielzeug und Kultobjekt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-13 vom 16. März 2013

Humboldt und Graf Zeppelin standen Pate
Der Teddybär – Kinderspielzeug und Kultobjekt

Mein „Fritzchen“ hat Furore gemacht! Das von Frau Ursula Ponfick gestrickte Bärchen hat auf Anhieb eine ganze Teddy-Gemeinde gefunden, am liebsten hätten einige Leserinnen sofort das Bärchen geordert und einige haben das auch getan, aber ich weiß nicht, ob die Bärchenmutter die Wünsche erfüllen kann. Sie selber war von der Veröffentlichung in Folge 8 sehr überrascht, aber diese in aller Stille betriebene Bärchen-Aktion, die vor allem älteren allein stehenden Menschen gilt, musste doch einmal anerkannt werden, und hat auch Frau Ponfick sehr glücklich gemacht, wie sie mir schrieb. Ja, es stimmt schon, dass die Freude, die wir geben, ins eigene Herz zurück­kehrt!

Den besten Beweis, dass diese wolligwarmen Bärchen gute Seelentröster sind, liefert der Brief einer älteren Leserin, deren Mann vor zwei Jahren verstarb. Es ist schwer, wenn der Partner nach fast 50 Ehejahren geht, und das Haus so leer geworden ist. Aber nun hat Fritzchen, wie sie schreibt, ein Lächeln auf ihr Gesicht gezaubert, denn auch in ihrer Familie gibt es einen Teddy, mit dem ihre Kinder groß geworden sind, der alle Freuden und Leiden mitgemacht hat, und noch heute auf dem Sofa sitzt und darauf wartet, dass seine nun längst erwachsene „Teddymama“ Susanne zu Besuch kommt. Er heißt „Würstel“ und Frau Ingrid, die gerne Gedichte schreibt, hat ihm nun ein langes Poem gewidmet, in dem sie schildert, wie der Teddy in die Familiengeschichte eingebunden ist. Ohne ihn wurde fast nichts unternommen, er war auf vielen Reisen dabei, wurde liebevoll umsorgt und „sitzt nun auf der Sofalehne, ist still, ich glaub’, dass er nach früher oft sich sehne!“ Ein lustiges Gedicht, das aber auch nachdenklich macht, extra für uns geschrieben, nur leider viel zu lang für unsere Familienseite. Aber das Poem gibt ein gutes Stichwort für eine aktuelle Aufbereitung des Themas „Teddy“, denn in ihm wird erwähnt, dass „er sich gerne verkleidet hat“! Und das tun die Nachkommen des ersten „Teddy“ heute noch.

Angefangen hat alles mit dem berühmten kleinen Filzelefanten, den Margarete Steiff für ihre Freundinnen als Nagelkissen anfertigte. Dieser originelle Einfall war der Startschuss für die im Jahr 1880 gegründete „Filz-Spielwaren-Fabrik Steiff“, die zu einem Unternehmen von Weltrang wurde und deren Erzeugnisse sich heute in einer Bandbreite präsentieren, die kaum noch überschaubar ist, und längst schon Kultstatus erreicht haben. Ob als Kinderspielzeug – nach dem Leitspruch der Margarete Steiff: Für Kinder ist nur das Beste gut genug –, ob als Sammlerstück oder als dekorative Objekte für die Heimgestaltung: Hier hilft das berühmte Markenzeichen, der berühmte „Knopf im Ohr“. Er weist die Fabrikate als echte Steiff-Tiere aus, zusätzlich trägt aber jedes als Erkennungszeichen der betreffenden Kollektion ein Ohrfähnchen. Das Gelbe mit roter Beschriftung kennzeichnet die Tiere aus dem breiten, unlimitierten Steiff-Sortiment als unvergleichliche Originale des deutschen Traditionshauses. Ein weißes Ohrfähnchen mit roter Beschriftung besagt, dass sein Träger aus einer limitierten Edition stammt, wie das beigefügte Zertifikat bestätigt. Eine ganz besondere Spezies bilden die Teddys und Tiere der Repliken-Reihe, die originalgetreu nach ihren historischen Vorbildern gefertigt sind. Sie tragen ein weißes, schwarz beschriftetes Ohrfähnchen und zeigen den Liebhabern und Sammlern, dass es sich um ein streng limitiertes Steiff-Tier handelt.

Auch für dieses Frühjahr haben sich die Designer des Traditionshauses aus Giengen an der Brenz sehr viel einfallen lassen und historische Persönlichkeiten als Namensgeber für die Neuheiten der aktuellen Sammlerkollektion „Dschungelparadies“ gewählt. Da gibt es einen „Livingstone Teddybär“ im Safari-Mäntelchen und mit passender Mütze als Hommage an den schottischen Missionar und Afrikaforscher, der am 19. März 1813 in Blantyre bei Glasgow zu Welt kam. Und einen „Alexander Teddybär“, der – man lese und staune – nach dem preußischen Naturforscher Alexander von Humboldt benannt wurde, der mit seiner Arbeit auf dem Gebiet der Pflanzengeografie die Grundlagen für die moderne biogeografische Forschung legte. Mit diesem „Alexander Teddybär“ will Steiff einen großen Deutschen ehren, der eines der großartigsten Urwaldparadiese der Welt erforscht hat. Neu in dem Kreis der historischen zum Steiff-Teddy mutierten Entdecker und Forscher ist der Graf von Zeppelin. Dieser Teddy mit blauem Blazer und weißer Mütze wurde anlässlich des 175. Geburtstages des großen Luftfahrtpioniers kreiert. In seinen – Entschuldigung: Pfoten – hält er eine Zeppelinminiatur aus Gussmetall. Das weltberühmte Unternehmen Steiff schrieb ja mit einer prominenten Person selber Geschichte: Der amerikanische Präsident Theodor Roosevelt, „Teddy“ genannt, wurde im Jahr 1903 zum Namensgeber, als eine Geburtstagstafel für seine Tochter mit diesen niedlichen Stoffbären geschmückt wurde, die ein amerikanischer Reporter in Deutschland entdeckt hatte. Aber das ist dann schon eine besondere Geschichte. R.G.


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