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23.03.13 / Fassade soll erhalten bleiben / Königsberg: Grund zur Hoffnung für das Gebäude, in dem sich die Kreuz-Apotheke befand

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-13 vom 23. März 2013

Fassade soll erhalten bleiben
Königsberg: Grund zur Hoffnung für das Gebäude, in dem sich die Kreuz-Apotheke befand

In der Königsstraße [Frunsestraße] in Königsberg, die vom Roßgärter Markt zum Königstor führt, befindet sich das Gebäude, in dem sich bis zum Zweiten Weltkrieg die bekannte Kreuz-Apotheke befand. Heute ist nur noch die Fassade mit der Aufschrift „Kreuz-Apotheke“ erhalten. Das Gebäude ist vielen Königsbergern wegen seiner Schönheit und seiner ungewöhnlichen Geschichte gut bekannt. Laut verschiedenen Quellen wurde das Gebäude um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gebaut. Es gehörte zu einem Gebäudekomplex im Jugendstil mit fünf Eingängen.

Während der Bombardierung von 1944 versank die Königsstraße in Schutt und Asche. Nur Spuren von ihr blieben erhalten, darunter das Gebäude mit der Apotheke. Weil sofort nach dem Krieg Menschen hier einzogen, wurde es nicht abgerissen. Die Apotheke wurde zu einem Frisiersalon. Nebenan zog ein Pelmeni-Restaurant ein. Erstaunlicherweise überdauerte der Schriftzug „Kreuz-Apotheke“ die gesamte Sowjetzeit. Bis in die 80er Jahre diente das Gebäude als Wohnhaus. Weil es allmählich verfiel und restauriert werden sollte, zogen die Familien aus.

Da dem Investor jedoch das Geld ausging, ehe die Bauarbeiten begannen, verfiel das historische Gebäude immer mehr, so dass der damalige Bürgermeister Jurij Sawenko den Abriss favorisierte. Dagegen protestierten Bürgerinitiativen so heftig, dass die Stadtverwaltung stattdessen eine Ausschreibung veranstaltete mit der Auflage, die historische Fassade zu erhalten. Eine Firma erhielt den Zuschlag, doch hat sie nichts für den Erhalt des Gebäudes getan.

Deshalb kam es zwischen der Verwaltung des Königsberger Gebietes und der Investorengesellschaft, die den Zuschlag erhalten hatte und nun für die Rekonstruktion des Gebäudes verantwortlich war zu einem regen Schriftverkehr. Bürgermeister Alexander Jaroschuk drohte der Firma im vorigen Jahr damit, das Gebäude erneut auszuschreiben, da der Investor bislang seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen sei und der Vertrag ohnehin zum Jahresende auslaufe.

Noch vor Ablauf des Jahres wurde die Baufirma Rossban mit dem Wiederaufbau des Gebäudes beauftragt. Sie gilt als Branchenführer in der Region und hat auch die Bauarbeiten an der Berliner Brücke ausgeführt. Rossban will das Gebäude zu einem Wohn- und Geschäftshaus ausbauen, wobei die Fassade nach historischem Vorbild restauriert werden soll. Es gibt Grund zur Hoffnung, dass die „dunkle Periode“ des Gebäudes der Kreuz-Apotheke vorbei ist und ein neues Kapitel beginnen kann. J.T.


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