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23.03.13 / Eine Frau gegen Napoleon / Günter de Bruyn über Gräfin von Lützow, die half, Kämpfer zu werben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-13 vom 23. März 2013

Eine Frau gegen Napoleon
Günter de Bruyn über Gräfin von Lützow, die half, Kämpfer zu werben

Wenn Günter de Bruyn, der profunde Kenner der preußischen Geschichte, in seinem jüngsten Buch die Lebens- und Liebesgeschichte einer beeindruckenden Frau erzählt, sind überraschende Erkenntnisse gewiss. Bekannt für sein immenses, nahezu enzyklopädisches Wissen über die Geschichte unserer Heimat, nähert er sich diesmal der Hauptperson seines Buches auf ganz persönliche Weise, bekennt sogar seine platonische Liebe zu einer fast vergessenen Frau, deren Leben vor 200 Jahren eng mit Berühmtheiten verknüpft war. Ihr Mann, Major Freiherr Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow, später Karl Immermann und auch Karl Friedrich Friesen waren ihr in Liebe verbunden. Doch ihre Liebe stand ebenso wenig unter einem glücklichen Stern wie ihre politischen Hoffnungen, die nach dem Sieg über Napoleon bitter enttäuscht wurden.

Die junge Gräfin Elisa begleitete ihren Mann couragiert bei der Werbung Freiwilliger für den Freiheitskampf gegen Napoleon, zu denen beispielsweise auch „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn sowie die Dichter Joseph von Eichendorff und Theodor Körner gehörten. De Bruyn erzählt von all diesen bewegenden Ereignissen, zeichnet ein spannendes Panorama eines wichtigen Teils unserer Vergangenheit, das vieles erklärt und verstehen lässt. Die detailreichen Geschichten über Leben und Liebe in Zeiten der Befreiungskriege machen die Vergangenheit höchst lebendig. Sie bringen dem Leser diese beherzten Menschen, deren Namen zumeist fast nur aus Geschichtsbüchern bekannt sind, nahe, lassen Achtung vor unseren Vorfahren wachsen. Die Lektüre dieses empfehlenswerten Buches könnte dazu beitragen, Wissenslücken auf unterhaltsame Weise zu schließen und obendrein so manch einseitiges oder unvollständiges Geschichtsbild gerade zu rücken. Hannelore Hoffmann

Günter de Bruyn: „Gräfin Elisa“, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2012, geb., 192 Seiten, 17,99 Euro


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