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06.04.13 / Kim spielt vabanque / Krieg würde zum Ende des Regimes in Nordkorea führen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-13 vom 06. April 2013

Kim spielt vabanque
Krieg würde zum Ende des Regimes in Nordkorea führen

Nordkoreas Diktator Kim Jong-un hält das Zündholz an die Lunte. Sollte es zu einem Krieg mit Südkorea kommen, könnte das wohl austarierte System internationaler Sicherheit aus den Fugen geraten. Nordkorea verfügt über rund 1,1 Millionen Soldaten und eines der größten Artillerie- und Raketenarsenale der Welt. Das von Kim immer wieder beschworene Atomwaffenpotenzial ist dagegen Fiktion, da Nordkorea trotz aller Anstrengungen noch nicht über trägerfähige Nuklearwaffen verfügt. Die meisten Waffen stehen an der Grenze zu Südkorea und damit nur 50 Kilometer von dessen Hauptstadt Seoul entfernt. In der Metropolregion, dem zweitgrößten Ballungsraum der Erde, leben rund 25 Millionen Menschen und damit die Hälfte der südkoreanischen Bevölkerung. Sollte es zu einem Krieg kommen, wäre ein in der Geschichte einmaliges Blutbad die unausweichliche Folge. Experten rechnen mit Millionen Toten binnen weniger Wochen, bis die Verteidiger die Angreifer zurückgeschlagen hätten. Dass Kim letztlich keine Chance hätte, steht außer Frage, denn seine Streitkräfte haben wegen der fehlenden industriellen Basis in dem unterentwickelten Land nur eine geringe Durchhaltefähigkeit.

China fällt als der Zentralmacht in der Region eine entscheidende Rolle in dem Konflikt zu. Einerseits kann das prosperierende Riesenreich in seiner Nachbarschaft keine aggressive Militärmacht unter einem unberechenbaren Diktator und schon gar keinen Krieg wollen, weshalb es den UN-Sanktionen gegen Nordkorea zugestimmt hat. Andererseits kann es kein Interesse daran haben, dass sich ein wiedervereinigtes, prowestliches Korea als Großmacht etabliert. Sollte China auf Seiten Nordkoreas in den Konflikt eingreifen, könnte sich daraus ein Weltenbrand entwickeln. Jan Heitmann (siehe Kommentar Seite 8)


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