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06.04.13 / Wappnen für das Ende / Wirtschaftsverbandspräsident Börner prophezeit Scheitern des Euro

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-13 vom 06. April 2013

Wappnen für das Ende
Wirtschaftsverbandspräsident Börner prophezeit Scheitern des Euro

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) sieht den Zerfall der Euro-Zone voraus. Zur Begründung verweist BGA-Präsident Anton Börner darauf, dass große Volkswirtschaften wie Italien angeschlagen seien. Wenn Italien nicht in den nächsten zwölf Monaten sichtbare Reformen schaffe, sei die Gemeinschaftswährung nicht mehr zu halten. Für diesen Fall rechnet Börner mit einer „schnellen Systemänderung“ bis hin zu einer Teilung Europas „in Nord und Süd“. Er rät daher den Unternehmen, sich „ernsthaft auf alle Szenarien einzustellen“ und schon jetzt zu handeln.

Optimistisch, dass es anders kommen könnte, ist Börner nicht, denn er bezweifelt den Reformwillen Italiens: „Dort verlässt man sich zu sehr darauf, dass die Deutschen Italien nicht fallen lassen.“ Dementsprechend halbherzig sind die Bemühungen Roms, die finanzielle und wirtschaftliche Lage des Landes zu verbessern. In dem Expertengremium, das Vorschläge dazu unterbreiten soll, sitzen Vertreter der sozialdemokratischen PD, von Silvio Berlusconis PDL und der Lega Nord sowie Wirtschaftsfachleute aus staatlichen Institutionen, nicht jedoch welche von Beppe Grillos Fünf-Sterne-Bewegung. Dass ausgerechnet die Kräfte, die sich nicht auf eine Regierungsbildung einigen können und so das Land in eine politische Krise gesteuert haben, nun die Richtigen sein sollen, den Weg aus der ökonomischen Krise zu weisen, ist zweifelhaft.

Börners Wort hat Gewicht. Der BGA vertritt als Spitzenverband der deutschen Wirtschaft 120000 Unternehmen mit 1,1 Millionen Beschäftigten. Bevor er die Unternehmen darauf einschwört, „sich auf den Ernstfall vorzubereiten“, dürfte er gründlich Fakten gesammelt und analysiert haben. Vieles deutet darauf hin, dass er Recht behalten wird. J.H.


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