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06.04.13 / Außer Kontrolle / Ausländerbanden terrorisieren Kopenhagen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-13 vom 06. April 2013

Außer Kontrolle
Ausländerbanden terrorisieren Kopenhagen

Zehn Schießereien mit zwei Toten und Dutzenden Verletzten – so sieht allein seit Januar die Bilanz des jüngsten Bandenkrieges aus, der in der dänischen Hauptstadt entbrannt ist. Kopenhagens Bürger laufen allerdings nicht nur Gefahr, bei den Schießereien von Querschlägern getroffen zu werden: Unbeteiligte Passanten wurden inzwischen sogar schon von vermummten Kriminellen verfolgt und durchsucht, weil sie für Mitglieder konkurrierender Banden gehalten wurden, die vermeintlich ins gegnerische Revier eingedrungen waren.

Der Hintergrund der Auseinandersetzungen auf Kopenhagens Straßen sind Machtkämpfe zwischen kriminellen Banden, die im Drogenhandel, in der Schutzgelderpressung und im Rotlichtmilieu aktiv sind. Sorgten in den 90er Jahren vor allem Rockerbanden mit ihren Revierkämpfen für Schlagzeilen, so sind es nun mafiöse Ausländergruppen.

Eskaliert war der Kampf in der Unterwelt bereits einmal im Jahr 2009 als sechs Personen getötet und 60 verletzt wurden. Dass es der Polizei damals gelungen war, einige führende Bandenmitglieder im muslimisch geprägten Stadtteil Nörrebro dingfest zu machen, scheint die Lage nur für kurze Zeit beruhigt zu haben. Dänischen Medien zufolge haben sich inzwischen wieder mehrere Gangstergruppen unter dem Namen „Loyal to Familia“ zusammengeschlossen. Deren Gegner ist der „Vaerebros Harde Kerne“ (VHK), Vaerebros ist ein ebenfalls von Ausländern dominierter Vorort Kopenhagens.

Mit den wieder aufgeflammten Bandenkämpfen, die rücksichtslos auf den Straßen ausgetragen werden, macht sich zumindest bei einigen dänischen Politikern Ernüchterung breit. Zu offensichtlich ist, dass sich das 2010 initiierte Integrationsprojekt „Sichere Stadt“, das jährlich umgerechnet 40 Millionen Euro kostet, als kostspieliger Fehlschlag entpuppt hat. „Ich weiß, wir haben eine ganze Industrie von Sozialvereinen, die dafür sorgen sollen, dass die Situation im Stadtteil Norrebro unter Kontrolle bleibt. Aber diese Projekte versagen ständig“, so Leslie Arentoft von der liberalen Partei „Venstre“. „Die vielen Millionen, die wir da reinstecken, lösen nichts“, so Arentoft gegenüber der dänischen Zeitung „Politiken“. Von der Oppositionspartei „Venstre“ liegt inzwischen die Forderung vor, die Hälfte des Integrationsbudgets zu streichen und das Geld stattdessen direkt in Beschäftigungsmaßnahmen zu stecken. „Es ist besser, mit diesem Geld Jugendlichen Halbtags- oder Teilzeitstellen zu verschaffen, als damit Integrationsprojekte von Sozialarbeitern zu finanzieren“, so Pia Allerslev von „Venstre“.

Anders sehen das die Sozialdemokraten, die mit Helle Thorning-Schmidt Dänemarks Ministerpräsidentin stellen. Am Integrationsprojekt „Sichere Stadt“ soll nicht gerüttelt werden, da es funktionieren würde. Gleichwohl scheint man selbst in der Regierungskoalition Handlungsbedarf zu sehen. Vermehrt kommen Eliteeinheiten der Polizei zum Einsatz, werden Razzien und Personenkontrollen durchgeführt. Druck kommt nicht zuletzt von der einwanderungskritischen „Dansk Folkeparti“ mit ihrer Forderung, ausländische Bandenmitglieder in ihre Herkunftsländer abzuschieben. N.H.


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