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13.04.13 / Wehrlos zur See / Deutsche Marine wird drastisch reduziert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-13 vom 13. April 2013

Wehrlos zur See
Deutsche Marine wird drastisch reduziert

Freie Handelswege und eine gesicherte Rohstoffversorgung sind für die Zukunft Deutschlands und Europas von vitaler Bedeutung.“ So steht es in den verteidigungspolitischen Richtlinien der Bundesregierung. Diese Erkenntnis ist ebenso wenig neu wie die daraus resultierende Schlussfolgerung, dass jede seefahrende Nation eine angemessen starke Marine benötigt, um ihre Küsten und Seeverbindungswege zu schützen. In Berlin indes wird dieses allgemein gültige Diktum ignoriert. Die Bundesregierung will mittelfristig fast jedes zweite Schiff außer Dienst stellen und die Personalstärke um 14 Prozent reduzieren. Danach soll die Marine nur noch über 50 schwimmende Einheiten und 12500 Mann verfügen. Das Verteidigungsministerium argumentiert, es werde zukünftig zwar weniger Schiffe geben, die würden aber leistungsfähiger und weniger personalintensiv sein und hätten längere Einsatzzeiten.

Was vordergründig überzeugend klingt, hat allerdings einen Haken: Die neuen Einheiten müssen erst einmal gebaut und ausgeliefert werden. Wenn es nach dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück ginge, würde die deutsche Marine sogar ganz abgeschafft werden. Steinbrück will die militärischen Kapazitäten innerhalb der EU „verzahnen“. Als „erster Schritt“ könne die deutsche Marine zur Dis­position gestellt werden. Deren Aufgaben sollen nach Steinbrücks Vorstellungen dann andere EU-Staaten übernehmen.

Nicht nur in Marinekreisen wächst die Sorge, dass Deutschland zukünftig seinen Bündnisverpflichtungen nicht mehr wird nachkommen können, von einem möglichen Beitrag zur Verteidigung Europas oder wenigstens des eigenen Territoriums ganz zu schweigen. Der britische Geschichtsprofessor Brendan Simms bringt das im „Spiegel“ auf den Punkt: „Stellen Sie sich vor, Sie hätten hoch im Norden ein Problem mit einem Aggressor, und auf einen Hilferuf nach Washington erhielten sie zur Antwort: Wir sind nicht interessiert ... Wen würden Sie dann anrufen? … Niemand würde Berlin anrufen, sondern London und Paris.“ J.H. (siehe Kommentar Seite 8)


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