29.03.2024

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13.04.13 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-13 vom 13. April 2013

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Trennung für Muslime

Berlin – SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat auf einer Parteiveranstaltung in Berlin gefordert, für muslimische Schüler einen nach Geschlechtern getrennten Sportunterricht anzubieten. Man soll „Rücksicht auf die religiösen Gefühle nehmen“, so Steinbrück. FDP-Innenpolitiker Serkan Tören widersprach energisch: Das sei ein falsches Signal für die Integration von Moslems in Deutschland. H.H.

 

Austritt wegen Franziskus

Rom – Unter den positiven Reaktionen auf die Wahl des neuen Papstes Franziskus befand sich auch ein Misston. Der prominenteste Konvertit unter Papst Benedikt XVI., der aus Ägypten stammende italienische Autor und Politiker Magdi Cristiano Allam, erklärte nach den Stellungnahmen des neuen Papstes zu den christlich-islamischen Beziehungen seinen Kirchenaustritt. Allam kritisierte die Blauäugigkeit und warf Franziskus „selbstmörderischen Wahnsinn“ im interreligiösen Dialog vor. B.B.

 

In die Karten gespielt?

Läuft ja wie geschmiert, könnte Portugals Ministerpräsident Pedro Passos Coelho klammheimlich gedacht haben, nachdem das Verfassungsgericht seines Landes seine Sparpläne zu Fall gebracht hatte. Denn nach dem Motto, man wolle ja sparen, dürfe es aber nicht, könnte das Signal nach Brüssel jetzt lauten, dass Europa nun auch die Portugiesen unbedingt mit Finanzhilfen retten muss.

Nach außen zeigte sich Coelho entrüstet darüber, dass sein Parteifreund in der bürgerlich-konservativen Sozialdemokratischen Partei (PSD), der Staatspräsident Aníbal Cavaco Silva, den Staatshaushalt den Verfassungsrichtern zu einer „Prüfung“ vorgelegt hat.

Richtig „grün“ sind sich Passos Coelho und Cavaco Silva schon lange nicht. Während Cavaco Silvas Amtszeit als Ministerpräsident von 1985 bis 1995 war es Passos Coelho als damaliger Vorsitzender der Parteijugend, der dessen Politik ständig torpedierte und die Studenten gegen die Erhöhung von Studiengebühren mobilisiert hatte. Ob Cavaco Silva jetzt mit seiner Intervention beim Verfassungsgericht eine Retourkutsche lieferte oder ob die beiden das im Gegenteil untereinander bewusst ausgeklüngelt haben, ist Spekulation. Es spielt dem 48-jährigen Premier bei seinem Wunsch nach mehr EU-Hilfen jedenfalls in die Karten.

Als Wirtschaftswissenschaftler, der nach dem Studium als Firmenberater tätig war, kennt Passos Coelho alle „linken“ Tricks, um an Geld zu kommen. Der in Angola aufgewachsene Sohn eines Arztes, der 2011 den sozialistischen Ministerpräsidenten José Sócrates ablöste, schloss sich nach der „Nelkenrevolution“ einer kommunistischen Jugendorganisation an, ehe er eine politische Kehrtwende machte und ins konservative Lager wechselte, wo er Wortführer der Neoliberalen ist. Harald Tews


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