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20.04.13 / Schlechte Zeiten überwiegen / Nur selten konnten Christen in muslimischen Ländern frei leben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-13 vom 20. April 2013

Schlechte Zeiten überwiegen
Nur selten konnten Christen in muslimischen Ländern frei leben

Sehr wechselvoll“ soll die Geschichte von Islam und Christentum angeblich sein, schreibt die Christlich-Islamische Begegnungs- und Dokumentationsstätte (Cibedo). Doch diesen Wechsel zwischen guten und schlechten Zeiten hat es leider in den letzten 1400 Jahren wohl kaum gegeben: Kriege, Spannungen, Verfolgungen und Vertreibungen waren meist die bittere Realität.

Nach der brutalen Eroberungsphase islamischer Reiterheere im 8. und 9. Jahrhundert, der viele christlich geprägte Länder zum Opfer fielen, hat es nach Meinung mancher Historiker eine relativ tolerante Phase des Islam vom 9. bis 13. Jahrhundert gegeben. Dabei wird jedoch übersehen, dass in der Mitte dieser vermeintlichen kulturellen Hochblüte Sultan Al-Hakim am 18. Oktober 1009 die heiligsten Stätten der Christenheit in Jerusalem schändete und niederreißen ließ. Die Grabeskirche am Ort der Kreuzigung und Auferstehung Jesu fiel so seiner Zerstörungswut zum Opfer. Diese Wahnsinnstat Hakims löste letztendlich die Kreuzzüge des christlichen Abendlandes aus, die dann bis zum Ende des 13. Jahrhunderts andauerten.

Abgesehen von kriegerischen Auseinandersetzungen litten in den letzten 1400 Jahren Christen oder Andersgläubige in islamischen Ländern fast durchgehend unter Verfolgung und Benachteiligung, auch im spanischen Andalusien. Christen waren in der Regel Bürger zweiter Klasse, mussten Sondersteuern bezahlen oder wurden gleich aus ihren Heimatländern vertrieben, wofür auch die heutige Türkei ein trauriges Beispiel ist. Dieses Ursprungsland des Christentums, von den Aposteln Paulus und Johannes persönlich missioniert, wurde durch Vertreibung und Genozide erst im 20. Jahrhundert ein fast christenfreies Land, in dem bis heute keine Kirchen gebaut werden dürfen.

Im Blick auf 1400 Jahre islamisch-christlicher Geschichte schrieb Klemens Ludwig in der „Welt“: „Es gab und gibt keinen Staat mit muslimischer Mehrheit, der Pluralismus lebt und Minderheiten gleichberechtigt behandelt.“ Sobald sich – sei es nach einer friedlichen oder militärischen Eroberung – die Mehrheits- oder Herrschaftsverhältnisse zugunsten des Islams verschoben hatten, folgte eine Unterdrückung der Minderheiten, häufig auch mit Zwangskonversionen verbunden. Diese Tendenz lässt sich im Mittelalter und der frühen Neuzeit zwar auch in christlich regierten Ländern beobachten, jedoch erfolgte dort in den letzten Jahrhunderten ein Umschwung, der zu Religionsfreiheit führte. Das schloss jedoch nicht aus, dass sich unsere Vorväter  auch militärisch gegen eine Islamisierung Europas wehrten. So kämpften sie gegen die osmanischen oder türkischen Eroberungsversuche vor Wien (1529, 1683) oder von Italien (1571).

Im Blick auf die gar nicht wechselvolle islamisch-christliche Geschichte erscheint das Reden von einem „Arabischen Frühling“ blauäugig. Menschenrechte und Demokratie kommen dort sofort unter die Räder, sobald eine islamische Partei die Mehrheit erobert hat. In elf der 57 Länder der Organisation für islamische Kooperation steht auf den Glaubenswechsel derzeit die Todesstrafe.              H.E. Bues


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