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27.04.13 / Selbst gezüchteter Terror / Bostoner Attentäter hatten keine ausländischen Drahtzieher

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-13 vom 27. April 2013

Selbst gezüchteter Terror
Bostoner Attentäter hatten keine ausländischen Drahtzieher

Die USA seien „die großartigste Nation der Welt“, beeilte sich Präsident Barack Obama nach dem Attentat von Boston zu versichern. Damit wollte er sagen, dass das Böse nur von außen gekommen sein könne. Folglich

forderte er die Suche nach islamistischen Drahtziehern im Ausland, die seine Sicherheitsexperten ausgerechnet im Iran ausgemacht haben wollen. Ebenso konsequent wollen einige US-Politiker die Attentäter als rechtlose „feindliche Kämpfer“ eingestuft und von einem Militärgericht abgeurteilt sehen. Doch es gibt keine Hintermänner. So schmerzlich die Erkenntnis für die US-Amerikaner auch sein mag, die Marathonbomber sind Einzeltäter. Vor allem aber sind sie US-Staatsbürger. Ihr Terror ist im eigenen Land gewachsen. Das ist neu, denn bisher waren alle Attentäter einem vom Ausland aus agierenden Terrornetzwerk zuzuordnen. Damit gilt das schöne Bild nicht mehr, nach dem Amerika gut und alles Böse per se unamerikanisch ist.

Der überlebende Attentäter hat erklärt, er habe „den Islam schützen“ wollen. Warum und auf welche Weise er radikalisiert wurde, wird er möglicherweise im Zuge weiterer Vernehmungen offenbaren. Dass in Washington voreilig kolportiert wird, der Iran stecke hinter dem Anschlag, lässt aufhorchen. Denn bislang gab es keinen konkreten Verdacht, dass das Mullah-Regime den islamistischen Terror unterstützen würde. Den gab es vor zehn Jahren gegen den Irak allerdings auch nicht. Dennoch nutzte der damalige US-Präsident George W. Bush dieses Argument und die vermeintliche Existenz von Massenvernichtungswaffen, um das Land anzugreifen und Saddam Hussein zu beseitigen. Möglicherweise tut Obama es ihm jetzt nach, indem er das Attentat von Boston instrumentalisiert, um sich gegen den „Schurkenstaat“ Iran in Stellung zu bringen. Jan Heitmann


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