19.04.2024

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27.04.13 / Problemhauptstadt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-13 vom 27. April 2013

Problemhauptstadt
von Vera Lengsfeld

Klaus Wowereit, der weltberühmte Oberbürgermeister von Berlin, verdankt seinen Ruhm zwei flotten Sprüchen. Er outete sich kurz nach seiner Amtsübernahme als schwul, „und das ist auch gut so“. Sein Regierungsprogramm fasste er so zusammen: „Berlin ist arm, aber sexy.“ Nicht nur die Berliner waren begeistert von dieser coolen Attitüde.

Wowereit wurde zum führenden Partygänger seiner Stadt. Auch das wurde von den Berlinern lange Zeit goutiert. Dabei übersahen sie großzügig, dass ihre Stadt grottenschlecht regiert wird. Schließlich ist Berlin ja eines der beliebtesten Touristenziele. Aber leider kommen nicht nur Menschen aus aller Welt, die an den Sehenswürdigkeiten der Stadt und ihren musealen Schätzen interessiert sind, sondern auch Leute, die gehört haben, dass man hier in aller Öffentlichkeit ungestraft die Sau raus lassen kann.

Jugendliche mit Alkoholflaschen aller Art in der Hand, die ihren Müll ungeniert auf die Straße schmeißen oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück lassen, dominieren ab dem späten Nachmittag das Stadtbild. Gefeiert wird permanent, ohne Rücksicht auf die arbeitenden Bewohner. Nicht nur in der Mitte Berlins, sondern überall, wo es zu Ferienwohnungen umgewidmete Quartiere gibt.

Langsam werden die Zeichen der Verwahrlosung unübersehbar. Zur Freude über den endlich eingekehrten Frühling gesellt sich der Ärger über Straßen, die entweder löchrig oder mit Baustellen übersät sind. Es ist kaum noch möglich, von A nach B zu kommen, ohne die immer länger werdenden Meldungen über Verkehrsprobleme zur Kenntnis nehmen zu müssen und viel Zeit einzuplanen.

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind keine Alternative. Die Störungen bei der S-Bahn sind inzwischen so alltäglich geworden, dass die Vorstellung, es könnte mal einen normalen Betrieb gegeben haben, unwirklich zu werden beginnt. Die Hauptstadtzeitungen sind voll von Meldungen über „Horror­buslinien“, wo die Passagiere in den unregelmäßig verkehrenden Bussen wie die Sardinen in der Büchse zusammengedrängt sind, mit Schlägen oder Diebstählen rechnen müssen. Abends muss man darauf gefasst sein, dass man seine Wohnung ausgeräumt findet.

Die chronisch unterbesetzte Polizei muss sich auf die zu erwartenden Gewaltexzesse der Linksradikalen am 1. Mai vorbereiten und hat keine Zeit, sich angemessen um die Sorgen der Bürger zu kümmern. Dazu kommen Pleiten, Pech und Pannen bei fast allen Vorhaben der öffentlichen Hand.

Nun sind die langmütigen Berliner so genervt, dass sie ihrem OB die Zustimmung entziehen. Die Stadt braucht aber mehr als einen neuen OB. Sie braucht einen neuen Geist.


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