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27.04.13 / Schätze in Ellingen / Schlesier benötigen Bleibe für Kulturgut

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-13 vom 27. April 2013

Schätze in Ellingen
Schlesier benötigen Bleibe für Kulturgut

Nahezu 70 Jahre nach Flucht und Vertreibung haben sich bei der Landsmannschaft Schlesien, Landesverband Bayern, zahlreiche „Schätze“ angesammelt, die von Kultur und Brauchtum der Heimat zeugen. „Um diese Werte kommenden Generationen zu erhalten, vor allem aber um sie öffentlich zugänglich zu machen, benötigen wir dringend eine entsprechende Bleibe“, erklärte der Landesvorsitzende Christian Kuznik anlässlich der Landesdelegiertenversammlung seines Verbandes in Treuchtlingen. Das Anliegen sei nicht neu, so Kuznik, es beschäftige die „bayerischen Schlesier“ schon länger. Eine der Möglichkeiten zu einer öffentlichkeitswirksamen Unterbringung der Objekte ergebe sich in Schloss Ellingen, das noch Räume verfügbar habe. Die Anlage werde von der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung betreut, und beim Freistaat bestehe ein Interesse an einer sinnstiftenden Nutzung. Paul Hansel, Ministerialdirektor im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, ermunterte die Delegierten in Treuchtlingen, „die Sache mit Ellingen anzupacken“. Eine überwältigende Mehrzahl sprach sich für Ellingen aus. Nicht endgültig entschieden ist noch die Frage der Kosten für eine adäquate Instandsetzung der Räume sowie die Miete an den Freistaat und für eine Beaufsichtigung der Exponate.

„Wenn Sie sich für Ellingen entscheiden, werden wir uns beim Finanzminister dafür einsetzen, dass sein Ministerium die Kosten für Renovierung und Miete übernimmt“, hatte Hansel bereits im Vorfeld der Veranstaltung in Aussicht gestellt.

Bisherige Bemühungen der Landsmannschaft Schlesien um Unterstützung durch die Bayerische Staatsregierung seien stets mit dem Hinweis auf das Land Niedersachsen, das Patenland der Schlesier, abgeblockt worden, erklärte Verbandschef Kuznik. „Mit dem ständigen Verweis auf Niedersachsen wollen wir uns jedoch nicht länger abspeisen lassen“, sagte er unter dem Beifall der Delegierten. „Wir Schlesier haben den Freistaat nach 1945 ebenso mit aufgebaut, wie andere Landsmannschaften und jahrzehntelang unsere Steuern bezahlt.“ Kuznik forderte die Staatsregierung auf, die Schlesier nicht länger im Regen stehen zu lassen. Es sei fünf vor zwölf, erklärte er, und die Erlebnisgeneration sterbe aus. „Unser kulturelles Erbe aber würden wir gern in geordneter Form in jüngere Hände legen.“ Im Hinblick auf Ellingen indes habe die Landsmannschaft Anlass zu Optimismus. PAZ


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