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27.04.13 / Zum 80. Geburtstag / Hans-Günther Parplies begeht ein Jubiläum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-13 vom 27. April 2013

Zum 80. Geburtstag
Hans-Günther Parplies begeht ein Jubiläum

Hans-Günther Parplies stammt aus jenem Teil Westpreußens, der nach dem Ersten Weltkrieg beim Deutschen Reich verblieben war und als Regierungsbezirk der Provinz Ostpreußen angegliedert wurde: Dort ist er in Marienburg am 26. April 1933 geboren. Im Alter von nicht einmal zwölf Jahren musste er auf der Flucht vor der Roten Armee mit Mutter und drei jüngeren Brüdern im Januar 1945 die Heimat verlassen, seit 1967 lebt und wirkt er in Bonn und Düsseldorf.

Nach dem Abitur 1952 in der Kreisstadt Soltau/Lüneburger Heide arbeitete er als Hilfsarbeiter auf dem Bau und in der Ziegelei. um sein Studium der Rechtswissenschaften in Köln, Tübingen und Göttingen 1953−59 finanzieren zu können, das er mit einem Prädikatsexamen beendete. Für drei Jahre übernahm er dann in Göttingen die Geschäftsführung der „Gemeinnützigen Gesellschaft Albertinum“, woraus ein ostpreußisches akademisches Zentrum mit Studentenwohnheim entstehen sollte.

Durch diese 1958 „von ehemaligen Professoren und Mitarbeitern der Albertus-Universität Königsberg“ gegründete Gesellschaft wurde 1964 das Studentenwohnheim „Collegium Albertinum“ errichtet, das noch heute existiert.

Danach besuchte Hans-Gün-ther Parplies in Speyer am Rhein die „Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften“ und trat im Oktober 1962, in dem Jahr, in dem er Brigitte Kummer aus Rastenburg in Ostpreußen geheiratet hat, in Nordrhein-Westfalen den Vorbereitungsdienst für die zweite juristische Staatsprüfung an, die er 1967 in Düsseldorf ablegte. Wissenschaftlicher Referent für Staats- und Völkerrecht beim „Bund der Vertriebenen“ in Bonn wurde er 1967, ein Amt, das er sechs Jahre (1967−73) ausfüllte. Unter dem Oberschlesier Herbert Czaja (1914–1997), wurde er Leiter des Kulturreferats (1973−79).

Seine Verdienste als Geschäftsführer der Stiftung „Ostdeutscher Kulturrat“ in Bonn sind kaum aufzuzählen. Als er 1979 seine Arbeit dort aufnahm, war Götz Fehr (1918–1982) aus Budweis in Böhmen Präsident, der aber überraschend am 9. März 1982 starb.

Bis der Oberschlesier Herbert Hupka (1915–2006) im Herbst 1982 zum neuen Präsidenten gewählt wurde, musste der Geschäftsführer die Pflichten eines Präsidenten mit übernehmen. In den 19 Jahren (1979−98) bei dieser Stiftung, in denen der Autor dieser Zeilen sein Kollege war als Chefredakteur der „Kulturpolitischen Korrespondenz“ (1983−2000), hat der Geschäftsführer eine Menge für die ostdeutsche Kulturarbeit geleistet.

Als herausragendes Beispiel zu nennen wären die zwölf Bände einer Studienbuchreihe „Vertreibungsgebiete und vertriebene Deutsche“ (1992−2005), die der Deutschbalte Wilfried Schlau aus Mitau bearbeitet hat.

Öffentliche Anerkennungen für seine Lebensleistung blieben nicht aus. So wurden Parplies 1978 der „Marienburg-Preis“ seiner Landsmannschaft Westpreußen verliehen, später das „Goldene Ehrenzeichen“ der Landsmannschaft Ostpreußen und die „Goldene Ehrennadel“ des „Bundes der Vertriebenen“, mit dem Bundesverdienstkreuz wurde er 1990 von Hans Daniels, dem Oberbürgermeister der Stadt Bonn, ausgezeichnet.Jörg Bernhard Bilke


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