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18.05.13 / Hardy, Günter und die Nazis

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-13 vom 18. Mai 2013

Hardy, Günter und die Nazis
von Theo Maass

Am 28. April lud das privat geführte Schlossparktheater bei freiem Eintritt zu der Veranstaltung: „Stern-Exit-Talk – NPD – Nein Danke!“ Auf dem Podium: Bernd Wagner, ein Ex-DDR-Volkspolizist, der mit seinem Verein „Exit“ versucht, möglichst viele staatliche Hilfsgelder abzugreifen, Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), Hans-Ulrich Jörges vom „Stern“, Steven Hartung, ehemals Aktivist bei den „Freien Kameradschaften Thüringen“ und der 85-jährige Altstar Hardy Krüger. Mit ihnen mühte sich Theaterchef Dieter Hallervorden um eine fruchtbare Diskussion.

Beim Namen Hardy Krüger hätten eigentlich sofort die roten Lampen der Politischen Korrektheit aufleuchten müssen, denn der Mann war ja als Soldat bei der Waffen-SS tätig – genauer gesagt, bei der Division „Nibelungen“. Worin besteht nun der Unterschied zwischen der Leinwand-Ikone und Günter Grass oder Horst Tappert, die die gleiche Uniform trugen? Grass kann heute kaum noch den Mund aufmachen, ohne von einem Schwall von Antisemitismus-Verdächtigungen überschüttet zu werden. Tappert, im Unterschied zu Grass weitgehend unpolitisch, wurde von den Wächtern der Politischen Korrektheit posthum moralisch hingerichtet.

Aber während Grass seit 1945 stets den linken Moralapostel abgab und Tappert als Inspektor Derrick im Fernsehen Mörder jagte, gefiel sich Krüger nach 1945 sogar in der Rolle des Kino-Kriegshelden wie in „Einer kam durch“, „Taxi nach Tobruck“ oder „Brücke von Arnheim“, wo er sinnigerweise den SS-Gruppenführer Ludwig mimte. Den Gipfel erklomm Krüger dann als einer der Hauptdarsteller in dem Söldnerheldenepos „Die Wildgänse kommen“. Hardy (eigentlich: Eberhard) Krüger hatte vor seiner Rolle in dem NS-Propagandastreifen „Junge Adler“ das Schreiben und Lesen auf einer Adolf-Hitler-Schule erlernt. Bei den Filmarbeiten zu den „Adlern“ sei er mit 15, 16 Jahren zum Widerstandkämpfer mutiert, sagte er nun in Berlin. Manche Zuhörer waren sich uneinig, ob der Mann nun ein Heuchler ist oder unter Gedächtnisschwund leidet.

Immerhin scheint sogar das öffentlich-rechtliche Fernsehen den Hautgout der Veranstaltung gewittert zu haben. Krüger bemängelte, dass von den Sendern niemand gekommen sei, und das, obwohl er da vorher extra noch angerufen habe – na so was.

Immerhin fragte im Laufe der Veranstaltung jemand Bernd Wagner nach der Kontonummer seines Vereins – na also.

Und immerhin goss Hausherr Dieter Hallervorden etwas Wasser in den Antifa-Wein: „Ich habe damals drei Morddrohungen bekommen – nicht von Rechts-, sondern von Linksextremisten“ – Spielverderber.


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