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18.05.13 / Neuanfang / Maler Karl Eulenstein im OL Lüneburg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-13 vom 18. Mai 2013

Neuanfang
Maler Karl Eulenstein im OL Lüneburg

Der Kunsthistoriker Günter Krüger nannte das entscheidende Merkmal eines ostpreußischen Expressionismus das „Erleben des Elementaren“. Das Zitat ist denn auch Titel einer Ausstellung im Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg, in dem vom 18. Mai bis 13. Oktober das Werk des Malers Karl Eulenstein zu sehen ist.

Der 1892 in Memel [Klaipe­da] geborene Künstler studierte nach seinem Einsatz im Ersten Weltkrieg an der Königsberger Kunstakademie und lebte seit 1926 freischaffend in Berlin. Er hatte durch die familiäre Anbindung und eine enge Freundschaft zu Ernst Mollenhauer und anderen Königsberger Künstlern intensive Beziehungen nach Nidden, wo er bis 1944 jedes Jahr längere Zeit wohnte und arbeitete. Er gehörte zum Kern der dortigen Künstlerkolonie.

Durch Kriegszerstörungen verlor er 1945 fast sein gesamtes bis dahin geschaffenes Werk. Den schweren Neuanfang bewältigte er durch die Verinnerlichung seiner erlebten Eindrücke von der Kurischen Nehrung und aus dem Memelland. Er lebte in Berlin bis zu seinem Tod 1981.

In Stil und Darstellung war Eulenstein recht eigenständig. „Die Natur gibt nur das Stichwort, den Formungsdrang im Künstler zur Entladung zu bringen“, schrieb er über seine Kunst. Eulenstein wurde ein tiefgehender Schilderer der Landschaft rund um das Kurische Haff, indem er ihre Menschen und ihre Umwelt in starken, meist dunkleren Farben und schweren Formen gestaltete.

Die unheroischen Figuren, die schwermütige Stimmung seiner Bilder waren alles andere als konform im Sinne der Kunst im Dritten Reich. 1937 wurden einige seiner Arbeiten als „Entartete Kunst“ beschlagnahmt. Nach 1945 näherte er sich dann weiter dem expressiven Realismus an. In dieser Richtung nahm er damit einen ähnlichen Weg wie sein Freund Ernst Mollenhauer. Jedoch gelang es Eulenstein, noch stärker die Farben über die Form wirken zu lassen, womit er einen eigenen Weg im Expressiven ging. Tws


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