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01.06.13 / Den Toten zu Ehren / Briten sorgen für ihre Kriegsgräber auf dem Friedhof Stahnsdorf

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-13 vom 01. Juni 2013

Den Toten zu Ehren
Briten sorgen für ihre Kriegsgräber auf dem Friedhof Stahnsdorf

Hundert Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges sollen im Jahr 2014 die britischen Kriegsgräber auf dem Stahnsdorfer Friedhof umfassend restauriert sein. Unweit der Berliner Stadtgrenze ruhen auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf über tausend Soldaten aus Commonwealth-Staaten. Bestattet wurden sowohl Bodentruppen aus England als auch Matrosen aus Indien und Neuseeland, die als Kriegsgefangene während des Ersten Weltkrieges in Lazaretten oder Gefängnissen der deutschen Armee in den brandenburgischen Provinzen gestorben waren.

Im Auftrag der „Commonwealth War Grave Commission“ haben inzwischen belgische Fachkräfte mit der Generalüberholung der Torbauten vor dem Soldatenfriedhof begonnen. Folgen wird eine komplette Erneuerung des Rasens, das Aufstellen von 250 neuen Grabsteinen und der Bau eines maulwurfsicheren Zauns. Für deutsche Verhältnisse erstaunlich ist, welchen Wert die Briten auf die Pflege ihrer Soldatengräber legen: Der Friedhof gilt als hervorragend gepflegt, schon vorhanden ist etwa ein automatisches Bewässerungssystem, das für einen perfekten Rasen sorgt. „Das sah aus wie geleckt“, so Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeldt gegenüber den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“. Über die Kosten der nun begonnen Sanierung wird bei der „War Grave Commission“ geschwiegen, auszugehen ist von einer Summe von mehreren Hunderttausend Euro.

Wesentlich unerfreulicher klingen die Nachrichten, die erneut vom übrigen Teil des Stahnsdorfer Friedhof südwestlich von Berlin kommen. Immer schwieriger wird es, Metalldiebe von dem 200 Hektar großen Friedhofsgelände fernzuhalten. Bereits zum dritten Mal ist nun die Kupferabdeckung des kunsthistorisch bedeutenden Christusdenkmals gestohlen worden, die erst in den vergangenen zwei Jahren mit Spendengeldern restauriert worden war. Die Diebstähle auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf entwickeln sich inzwischen zu einer „regelrechten Plünderung und Grabschändung“, so Friedhofsverwalter Ihlefel. Sollte keine Lösung zur Überwachung des dicht bewaldeten Waldfriedhofes mit zahlreichen Gräbern prominenter Deutscher gefunden werden, droht ein entscheidender Teil des kunsthistorischen Gutes auf dem Südwestfriedhof in den kommenden Jahren verloren zu gehen, so die Befürchtung der Friedhofsverwaltung. N.H.


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