29.03.2024

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22.06.13 / Linke Phrasen auf Steuerzahlers Kosten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-13 vom 22. Juni 2013

Moment mal!
Linke Phrasen auf Steuerzahlers Kosten
von Klaus Rainer Röhl

Morgens beim Brötchenholen stellt man selbstverständlich das Autoradio an. Wenn irgend möglich den Deutschlandfunk, den soll man eigentlich in der ganzen Bundesrepublik Deutschland empfangen können, oft drängeln sich aber auf der fast gleichen Frequenz WDR, NDR, Hessischer Rundfunk, Südwestfunk und Bayerischer Rundfunk, daneben natürlich noch die zahllosen örtlichen Sender mit nur Pop- und Rockmusik und einer Minute Kurznachrichten. Also Deutschlandfunk, nach seiner Satzung verpflichtet zur Information des ganzen Deutschlands. Mal sehen, wie das Wetter heute wird, wie sich die Welt seit der „Tagesschau“ von gestern Abend verändert hat. Ist das Hochwasser an der Elbe nun endlich gesunken, haben die Notdeiche gehalten? Hat die neue Jugendbewegung in der Türkei gegen den Islamismus und für freie Parkbäume und freie Liebe gestern Abend noch einen Sieg über Erdogan errungen oder ist sie, wie dort üblich, mit brutaler Gewalt niedergeknüppelt worden? Denn wer wen besiegt bei den Moslems, das interessiert auch uns. Muss uns ja interessieren und nicht nur unseren türkischen Kramladenhändler um die Ecke, der will nächste Woche in den Urlaub nach Istanbul. Also, wie war’s? Hat unsere Kanzlerin schon wieder einen neuen Kredit für die notleidenden Banken im Süden auf den Weg gebracht und dadurch dem französischen Präsidenten mächtig eins ausgewischt, der da längst nicht mehr mithalten kann? Dafür will er – Islamismus hin, Islamismus her – Waffen an die syrischen „Rebellen“ liefern, um Arbeitsplätze zu schaffen für seine Rüstungsarbeiter und mitzureden über die Zukunft von Syrien. Siegt der Islamismus oder Assad? Oder einfach Frankreich und England? Was sagt US-Präsident Barack Obama?

Also hören wir Autoradio. Da gibt es schon um 5 Uhr die ersten Nachrichten und danach die „Informationen am Morgen“, Berichte, Interviews, Reportagen, Presseschau – aus deutschen Zeitungen, und nochmal Nachrichten, und das alle halbe Stunde. Um 8.50 Uhr ist auch die Presseschau aus ausländischen Zeitungen fertig. Die Stimmen der Ansager und ihrer Kolleginnen klingen forsch und ausgeschlafen, kühl und objektiv, wie sich das für einen öffentlichen Rundfunksender gehört. Die Auswahl der Meldungen entspricht dem Angebot. Natürlich kommt zuerst die große Flut und wie die Menschen nun auch an der Elbe um die Erhaltung der Deiche kämpfen. Kein Wunder, dass da auch kritische Stimmen (morgens um 6 Uhr!) laut werden und sich beim weiteren Hören einprägen: Kamen die Warnungen rechtzeitig? Waren die Deiche hoch genug, wäre es nicht besser gewesen, sie gleich zu durchstechen, sind die Einwohner genügend versichert, sind die zugesagten 5000 Euro Soforthilfe genug? Die Stimme der forschen Nachrichtensprecher hört sich nach Nein an, und wenn man die sechs Wiederholungen der Nachrichten und der Reportagen und Stimmungsbilder angehört hat, verstärkt sich endgültig der Eindruck, dass alle Maßnahmen der zuständigen Behörden, besonders aber die der Bundesregierung zu spät, unzureichend, fahrlässig oder falsch und sogar schädlich waren. Das ist auch der Tenor der von den Reportern an Ort und Stelle geführten Befragungen, und das meinen auch die im Anschluss verlesenen Pressestimmen, und wenn man lange genug hingehört hat, kommt man eigentlich zu dem Schluss, dass die Bundesregierung mehr oder weniger schuld an dem Elend der Hochwassergeschädigten, ja – eigentlich an allem ist.

Im Verlauf des Tages verfestigt sich der Eindruck, dass die deutsche Bundesregierung – und die Großindustrie an allem schuld sind. Die „kritischen Stimmen“ mehren sich im Laufe des Tages und werden auch durch die Morgenandacht mit Monsignore Michael Menke-Petzmeier aus Paderborn nicht gemildert. Um 10 Uhr können die Hörer in der Sendung „Kontrovers“ mit Studiogästen diskutieren, da kommen die „kritischen Stimmen“ noch mal richtig zu Wort, und die eingeladenen Experten müssen das nur bestätigen. Anschließend die Sendung „Umwelt und Verbraucher“, worin man jedes Mal erfährt – oder bestätigt findet, dass von „geschäftstüchtigen Firmen“ (das Wort geschäftstüchtig wird hier negativ gebraucht!) alles getan wird, um die Umwelt zu schädigen und die Verbraucher zu täuschen. Die sich aber, informiert durch den Radiosender, zur Wehr setzen können wie die Rebellen von Blockupy, die sich per Facebook und Twitter gegen die Macht der Banken verabreden. Dass der Kapitalismus schon immer bösartig war, wissen die Re-dakteure des Radiosenders schon seit Karl Marx und spätestens seit Rudi Dutschke, und wie um 13.25 Uhr die „Wirtschaft am Mittag“ beurteilt wird, können die Hörer schon ahnen: mies! Hinterher ist auch bald Zeit für einen neuen Nachrichtenblock und „Schalom. Jüdisches Leben heute“. „Büchermarkt – aus dem literarischen Leben“, und auch da geht es gegen das „System“. Um 17.35 Uhr folgt „Kultur heute. Berichte, Meinungen, Rezensionen“, und wer da noch immer nicht überzeugt ist, dass alles fragwürdig ist in Deutschland, für den gibt es „Informationen am Abend“ und „Hintergrund“.

Um 21.05 Uhr wird etwa die Sendung „Querköpfe“ ausgestrahlt. Erinnerung an den Kabarett-Radikalen Kittner: „Protest gegen Militarismus und soziale Ungerechtigkeit war ihm Lebensinhalt!“ Um 23.10 Uhr: „Journal vor Mitternacht“. 23.57 Uhr National- und Europahymne. Das war Tradition im Sender: Zur Mitternacht das Deutschlandlied. Jetzt mit Europahymne.

Das waren zwei Tage im Deutschlandfunk, Deutschlands einzigem überregionalen und lange Jahre auch überparteilichen Sender. Seit der Übernahme durch den Intendanten Dr. Willi Steul am 1. April 2009 endgültig in der Hand der schon lange vorher eingesickerten Linken, die den „Marsch durch die Institutionen“ damit endgültig beendet hatten und die nur noch eine Sorge quält, die sie am 10. Juni um 19.30 Uhr in dem ebenfalls zum Sender gehörenden „Deutschlandradio Kultur“ dankenswert offen formulierten: „Die Mehrheit der Deutschen ist sich einig: Die wirtschaftlichen Verhältnisse im Land sind ungerecht. Die Gerechtigkeitslücke zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Die Partei ,Die Linke‘ prangert das schon lange an. Dennoch kann sie davon nicht profitieren. Das könnte daran liegen, dass die Partei seit geraumer Zeit allein mit sich selbst beschäftigt ist. Fast 25 Jahre nach der Wende tobt in der Linken immer noch der Ost-Westkonflikt, und die Flügel der Partei streiten mit Verve darüber, ob man im Falle eines Falles mit Rot-Grün ein Regierungsbündnis eingehen solle.“

Klar soll sie das, signalisieren uns die Genossen Redakteure. Dann könnte sich der Deutschlandfunk bald wieder, wie zu DDR-Zeiten, „Deutschlandsender“ nennen und das ungeliebte Deutschlandlied zum Sendeschluss vielleicht durch die die Becher-Hymne „Auferstanden aus Ruinen“ ersetzen. Obwohl? Die rund vier Millionen Einwohner mit muslimischem Migrationshintergrund vielleicht lieber den Ruf des Muezzins von der Eroberer-Moschee ertönen lassen würden. Mal abwarten.

Das gibt wieder eine spannende Dis-kussion mit Hörern und Experten.


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