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22.06.13 / MELDUNG

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-13 vom 22. Juni 2013

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Tod einer Institution

Gütersloh – Etwas über 200 Jahre nach der ersten Ausgabe des Brockhaus-Lexikon läuten die Sterbeglocken für das Nachschlagewerk. Der Bertelsmann-Verlag gab bekannt, dass er seine im Tochter-Unternehmen Wissenmedia beheimatete Lexikonsparte aufgeben will. Wenigstens die Online-Ausgabe des Brockhaus soll noch sechs Jahre lang fortgeführt und aktualisiert werden.

Damit lebt die traditionsreiche Lexikon-Institution – die erste Ausgabe erschien 1810 – in einem Medium fort, das dem Nachschlagewerk erst den Todesstoß versetzt hat. Mit der Internet-Suchmaschine Google und dem Online-Lexikon wikipedia, dessen deutsche Version allein schon 1,5 Millionen Gratis-Artikel aufweist, kann kein teures gedrucktes Lexikon mithalten. Zum Vergleich: Die zuletzt erschienene 30-bändige Brockhaus-Aus­gabe mit 24500 Seiten kam in der 21. Auflage auf „nur“ 300000 Stichwörter. Während ein gedrucktes Lexikon im Prinzip schon veraltet ist, wenn es auf den Markt kommt, können Online-Lexika täglich aktualisiert werden.

Die Probleme setzten schon 2008 ein, als der Brockhaus-Verlag rote Zahlen schrieb und die Enzyklopädie von Bertelsmann übernommen wurde. Damals glaubte Christoph Hünemann von Wissenmedia noch: „Sowohl gedruckte Lexika als auch Online-Enzyklopädien haben ihren festen Platz in der Zukunft.“ Ein Irrtum, wie auch eines der weltweit ältesten Lexika, die 1768 erstmals erschienene Encylopaedia Britannica, erfahren musste, deren 32 Bände seit 2012 nur noch online in digitaler Form vertrieben werden. Tws


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