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22.06.13 / Von Anfang an dabei / Landsmannschaft Ostpreußen unterstützt die deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-13 vom 22. Juni 2013

Von Anfang an dabei
Landsmannschaft Ostpreußen unterstützt die deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren

Am 15. Juni hat das Ostpreußische Sommerfest in Osterode stattgefunden. Diesmal gab es einen besonderen Anlass. In dem Osteroder Amphitheater sammelten sich rund 1200 Menschen, um das 20. Jubiläum des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren gemeinsam zu feiern.

Das kulturelle Programm des diesjährigen Sommerfestes wurde von den Tanz- und Singgruppen der deutschen Vereine gestaltet. Gastauftritte gaben die schlesischen Gesangs- und Tanzgruppe „Dialog“, das Stadtorchester von Osterode und die Künstlergruppe „Bernsteinblumen“ aus Königsberg.

Zum Geburtstag gratulierten zahlreich erschienene Ehrengäste, darunter der deutsche Botschafter Rüdiger Freiherr von Fritsch, Vizemarschall Jarosław Słoma, die Beauftragte des Woi-woden für die nationalen Minderheiten Joanna Wankowska-Sobiesiak, Generalkonsulin Anette Klein, Senator Stanisław Gorczyca, der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen (LO) Stephan Grigat, die Vertreterin des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Polen Maria Neumen, der Vertreter des Ministeriums für Verwaltung und Digitali-sierung Jarosław Małecki, der Osteroder Landrat Włodzimierz Brodiuk und der Osteroder Bürgermeister Czesław Najmowicz.

Bei solchen Anlässen schaut man auf die Geschichte zurück. Das Leben der Deutschen in Ostpreußen nach 1945 war nicht leicht, sie mussten fast ein halbes Jahrhundert auf eine Verbesserung ihrer Lage warten. Erst das Jahr 1989 brachte eine grundlegende Änderung in der Politik der polnischen Regierung gegenüber seinen nationalen Minderheiten. Nach Abschluss des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages vom 17. Juni 1991 erhielt die Deutsche Minderheit volle Rechte als nationale Minderheit sowie eine Vertretung im Sejm. Die ersten deutschen Vereine wurden in Schlesien registriert.

In Ostpreußen begann Paul Gollan die Deutschen zu zählen und zu vereinen. Im November 1990 wurde der erste deutsche Verein in der Region unter dem Namen Sozial-Kulturelle Gesellschaft deutscher Minderheit in Ermland und Masuren mit Sitz in Bischofsburg beim Gericht in Allenstein registriert. Auf Initiative von Walter Angrik entstand ein Dachverband, der alle deutschen Gesellschaften in Ostpreußen vereinigen sollte. Am 9. Mai 1993 wurde der Verband der Deutschen Gesellschaften im ehemaligen Ostpreußen mit Sitz in Allenstein registriert. Der erste Vorsitzende war Walter Angrik. Ihm folgte Eckhard Werner.

Die Landsmannschaft Ostpreußen (LO) hat von Anfang an bei der Entstehung der deutschen Gesellschaften geholfen. Schon 1990 fand in Bad Pyrmont eine Schulung für Angehörige der deutschen Volksgruppe zum Thema Vereinsgründungen statt. Es folgten Hilfstransporte und Spenden. Diese Zusammenarbeit und Hilfe finden bis heute statt. In Allenstein betreibt die Landsmannschaft seit mehr als zwei Jahren ein Verbindungsbüro, das gut mit dem Dachverband und den deutschen Vereinen zusammenarbeitet.

Im polnischen Teil Ostpreußens gibt es 24 deutsche Vereine, von unterschiedlicher Mitgliederzahl. Die Vereine führen regelmäßige Treffen für ihre Mitglieder und kulturelle Veranstaltungen durch. Sie betreuen die Deutschen humanitär, bieten deutschen Sprachunterricht an und pflegen ostpreußische Traditionen. Der Dachverband vertritt die in der Heimat verbliebenen Deutschen beispielsweise gegenüber der polnischen Verwaltung, dem deutschen Generalkonsulat in Danzig oder dem Verband der deutschen Gesellschaften in Polen mit Sitz in Oppeln.

Seit 2004 ist Heinrich Hoch der Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren. Er war in den 90er Jahren einer der Gründer des Heimatmuseums und ist seit 1996 Vorsitzender des Deutschen Vereins „Tannen“ in Osterode. Während des diesjährigen Sommerfests verlieh die Landsmannschaft Ostpreußen Heinrich Hoch ihr Goldenes Ehrenzeichen für seine außergewöhnlichen Leistungen und seinen vielfältigen Einsatz für Ostpreußen und dessen Menschen.

Hoch wurde auch neben dem ehemaligen Vorsitzenden der deutschen Gesellschaft in Sensburg, Heinz Czerwinski, und der Vorsitzenden der deutschen Gesellschaft in Lötzen, Barbara Ruzewicz, von der Woiwodschaftsregierung mit dem Titel „Verdienste um Ermland und Masuren“ geehrt. (Weitere Berichte über die Ehrung und das Kulturprogramm folgen). Edyta Gładkowska


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