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22.06.13 / Der Wochenrückblick mit Hans Heckel / Hauptsache, alle gleich blöd / Was uns Obama Schönes mitgebracht hat, wie wir Deutschland an der Wurzel schwächen, und wir unsere Kinder zu Deppen machen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-13 vom 22. Juni 2013

Der Wochenrückblick mit Hans Heckel
Hauptsache, alle gleich blöd / Was uns Obama Schönes mitgebracht hat, wie wir Deutschland an der Wurzel schwächen, und wir unsere Kinder zu Deppen machen

Da war er endlich, unser Freund, unser Idol: Barack Obama in Berlin! Historische Tage. Da haben wir uns die Stimmung nicht verderben lassen durch manchen Miesepeter, der einfach behauptet, der Obama sei im Grunde auch nicht besser als sein Vorgänger, George W. Bush.

Wie kann man so etwas nur sagen. Im Gegensatz zu Bush hat Obama schließlich ... ja, Guantánamo geschlossen? Nein, das nicht. Weniger Kriege geführt? Schon mal gar nicht. Die Geheimdienste gezähmt und die Bürgerrechte gestärkt? Die Armut bekämpft? Überall eher das Gegenteil.

Aber das macht nichts, mag Obama auch alles genauso machen wie Bush (oder schlimmer), er macht es eben anders genauso, irgendwie netter, sympathischer. Außerdem haben alle Qualitätsmedien vom „Spiegel“ bis zum Staatsfunk doch immerzu gesagt, der Obama sei ein „Hoffnungsträger“, verkörpere das „bessere Amerika“!

Soll das nun alles Quatsch gewesen sein? Und wenn schon, als kritische Zivilgesellschaft, als die wir uns feiern, schlingen wir noch jeden Propaganda-Müll hinunter und streicheln uns wohlig den lügenvergifteten Bauch.

Obama, der Friedensbringer: Der Bostoner Professor Andy Bacevich hat für seinen deutschen Freund, den Ökonomen Max Otte, mal eine kleine Zusammenstellung gemacht. Danach hat es noch nie so viele geheime Militäraktionen ohne Information des Kongresses gegeben wie unter Obama.

Angela Merkel hegt dennoch keinen Zweifel am guten Willen unseres Freundes aus Washington und ist ganz scharf auf sein neuestes Geschenk: die große transatlantische Freihandelszone. Die bringt für alle Seiten Vorteile, auch in Deutschland werden viele neue Arbeitsplätze entstehen. Woher wir das wissen? Na, vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Ach ja richtig, war das nicht der Verein, der uns jahrelang mit falschen Expertisen zu Griechenland in die Falle gelockt hat? Sicher, aber wer wird denn nachtragend sein. Ist doch schon mehrere Tage her.

Nach Berechnungen anderer Ökonomen bringt die nordatlantische Freihandelszone für Deutschland und die Euro-Länder vor allem kräftige Nachteile. Auch Schwellenländer wie Brasilien werden wohl ordentlich Federn lassen. Dagegen dürften die USA nach dieser Schätzung richtig absahnen.

Aber das sagen ja nur wieder diese Querschießer, die schon beim Euro an sich Bauchschmerzen hatten, dann Griechenland nicht aufnehmen wollten und jetzt von „Alternativen“ faseln. Wer glaubt schon solchen Leuten?

Und wenn sie doch recht haben? Na, wenn schon: Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass die deutsche Exportstärke sowieso von Übel ist? Dagegen müssen wir halt etwas tun, gegen die deutsche Stärke.

Allerdings ist wohl jedem Kenner der Materie klar, dass es dabei mit unvorteilhaften Handelsverträgen allein nicht getan ist. Man muss an der Wurzel ansetzen.

Einen wesentlichen Grund für die wirtschaftliche Stärke der Deutschen sehen Experten in unserem Bildungssystem. Allerdings kann man bei der betrieblichen Ausbildung wenig machen, da haben die Lehrbetriebe das Sagen. Also müssen wir noch viel früher anfangen, am besten gleich bei den Grundschülern.

Hier können bereits große Erfolge bei der Bekämpfung deutscher Stärken vermeldet werden. Der „Spiegel“ erzählt uns, wie weit sie sind mit dem Unterfangen, das Volk der Dichter ins Volk der Deppen zu verwandeln. Immer weniger Schüler könnten richtig schreiben, was kein Unfall ist, sondern Programm.

Das Programm heißt „Lesen durch Schreiben“ und stellt den Grundschülern völlig frei, wie sie ein Wort schreiben. Das Ergebnis betitelt das Magazin als „Recht Schreip-Katerstrofe“. Die Verfechter des Programms finden die Falschschreiberei dagegen „kreativ“. Die Kreativität wirkt lange nach: Jeder weiß ja, dass es viel schwerer ist, einen eingeschliffenen Fehler auszumerzen als etwas von Anfang an richtig zu lernen. „Lesen durch Schreiben“ stellt sicher, dass die Kleinen schon jahrelang „kreativ“ gekritzelt haben, ehe ihnen einer sagt, wie es richtig geht. Dann ist es, wie Tests bei älteren Schülern erwiesen haben, für viele schon zu spät. Sie lernen nie mehr richtig schreiben. Und wer nicht richtig schreiben kann, lernt auch nie richtig lesen, vor allem: schnell lesen. Er verliert die Lust, lässt das Lesen sein und ist nun offen für die Endverblödung.

Das sollte man auch auf die Mathematik ausweiten. Hemmt es nicht die Kreativität des Kindes, wenn man es zwingt, aus zwei und zwei zwanghaft vier zu machen? Selbst, wenn eine sieben seiner spontanen Neigung viel eher entspräche?

Darf dann bald jeder Schüler machen, was er will? Aber nicht doch: Zum Ausgleich schauen fortschrittliche Pädagogen anderswo umso strenger hin. Ältere Schüler berichten, welcher Ärger samt schlechter Noten sie erwartet, wenn sie eine politisch unkorrekte Meinung äußern, eine, die weder rot noch grün ist. So wird man für politisch korrekte, aber in fehlerstrotzendem Deutsch formulierte Meinungen belohnt und für korrekt formulierte, aber abweichende Meinungen bestraft. Heraus kommt das Idealbild einer neuen Elite für ein dauerhaft geschwächtes Deutschland: der stümpernde Anpasser. Und sein künftiges Feindbild: der schreib- und lesegewandte Selbstdenker.

Um das Niveau noch weiter zu senken, werden per „Inklusion“ geistig behinderte und ausgesprochen lernschwache Schüler aus den Förderschulen geholt und in die Regelschulen verfrachtet. Dort sitzen dann, bei vielleicht 40, 50 Prozent Ausländerkindern mit teilweise kümmerlichen Deutschkenntnissen, noch ein, zwei geistig Behinderte sowie etliche mit „Verhaltensauffälligkeiten“ und kritzeln frei vor sich hin. Toll, was? Nicht ganz: Entsetzt haben die „Reformer“ festgestellt, dass die Kinder nicht alle gleichmäßig verblöden, was aus sozialistischer Sicht sehr ungerecht ist. Fiese Eltern helfen ihren Gören und vermasseln so das „Lernziel“, Folge: Der Bildungsstand der Eltern ist für den Lernerfolg der Kinder immer wichtiger, ein Skandal. Kann es also sein, dass die linken Reformen geradewegs nach hinten losgegangen sind, zurück in Richtung Klassengesellschaft?

Auf keinen Fall, belehrt uns die linke Lehrergewerkschaft GEW: Deutschland gebe einfach nur zu wenig Geld für „Bildung“ aus, das sei das Problem. „Mehr Geld für Bildung“ heißt laut GEW natürlich, noch viel mehr Geld für „Inklusion“ und „Lesen durch Schreiben“ und all die anderen roten Sachen, die uns dahin geführt haben, wo wir heute sind. Überhaupt, Eltern: Warum nimmt man ihnen die Kinder nicht gleich ganz weg und in staatliche Obhut? Nun ja, das kostet auch.

Mehr Geld also. Aber alle wollen mehr Geld! Woher sollen wir das nehmen? Da gibt es einen cleveren Vorschlag, für den man die Steuerzahler nur ein bisschen hinter die Fichte führen muss, worin unsere Politiker ja gut geübt sind: Findige Leute bringen dieser Tage einen „Flut-Soli“ ins Gespräch. Eine Forderung, für die sich viele Politiker umgehend begeistern konnten.

Der wird dann „zeitlich befristet eingeführt“. Wenn aber die Deiche wieder stehen, die Häuser wieder trocken sind und alle Entschädigungen geleistet wurden, dann bleibt der Soli einfach bestehen, so wie der andere, den wir seit zwei Jahrzehnten zahlen und wohl bis ans Ende unserer Tage abdrücken müssen, selbst wenn wir heute erst 20 Jahre alt sind.

Sobald einer daran erinnert, dass die Sache doch „befristet“ war und wieder abgeschafft gehört, wird die GEW poltern, eine Abschaffung des Flut-Soli sei „ein Steuergeschenk an die Reichen“. Danach wird niemand mehr wagen, das Thema anzuschneiden. Schon ist genug Geld da, um noch mehr Pädagogen einzustellen, die den Kindern beim „Lesen durch Schreiben“ in der inkludierenden Schulklasse die Zukunft verbauen.


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