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29.06.13 / Heer der Unzufriedenen / Bundeswehrstudie bringt alarmierende Ergebnisse

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-13 vom 29. Juni 2013

Heer der Unzufriedenen
Bundeswehrstudie bringt alarmierende Ergebnisse

Die Bundeswehr steht kurz vor der Implosion.“ Dieses deutliche Fazit zieht Ulrich Kirsch, Vorsitzender des Bundeswehrverbandes, aus den Ergebnissen einer von ihm in Auftrag gegebenen Studie über die aktuelle Situation der Bundeswehr. Dazu hat die Technische Universität Chemnitz rund 3800 militärische Führungskräfte befragt, von denen 2223 den Fragebogen zurückgeschickt haben. Die Beteiligungsquote von knapp 60 Prozent werten die Sozialwissenschaftler als „absolut herausragend“ und Indiz dafür, dass die Befragten mit der „Neuausrichtung“ der Streitkräfte massiv unzufrieden sind.

Das spiegelt sich auch deutlich in den Ergebnissen der Studie wider. Demnach halten nicht einmal acht Prozent die Umsetzung der Reform für gelungen. Knapp drei Viertel halten den Nachbesserungsbedarf für groß oder sehr groß. Nur 17 Prozent würden den Dienst in der Bundeswehr empfehlen. Hauptkritikpunkte sind die fehlende berufliche Planungssicherheit (83 Prozent), Mängel bei der Vereinbarung von Beruf und Familie (73 Prozent) sowie die Besoldung (42 Prozent). 60 Prozent der Befragten fühlen sich von der Politik im Stich gelassen.

Die Ergebnisse der Studie seien „alarmierend“, so die Bewertung der Wissenschaftler, und signalisierten einen „akuten politischen Handlungsbedarf“. Daher seien eine „Nachsteuerung“ bei der Reform, ausreichende Ressourcen für deren Umsetzung und eine umfassende politische Unterstützung für die Bundeswehrangehörigen „dringend geboten“. Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière macht seinen Soldaten jedoch wenig Hoffnung auf Abhilfe. „Die Richtung stimmt“, ließ er sie wissen. Außerdem seien „erst 20 Prozent der Wegstrecke zur Neuausrichtung“ zurückgelegt und die Situation verbessere sich jetzt „Monat für Monat“. Jan Heitmann


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