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29.06.13 / Angst vorm Wolf / Graukittel reißt Schaf mitten in einem Dorf

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-13 vom 29. Juni 2013

Angst vorm Wolf
Graukittel reißt Schaf mitten in einem Dorf

Ein Wolf hat im Landkreis Teltow-Fläming nach einem Sprung über einen 1,8 Meter hohen Zaun ein Schaf gerissen. Der Vorfall ereignete sich in einer Siedlung, nicht etwa fernab davon. Das Land beruhigt die Bürger mit offiziellem „Wolfsmanagement“, doch die Konflikte mehren sich.

Fast 100 Wölfe leben in Brandenburg. Die im Januar vorgestellte Wolfsplanung des Landes sieht vor, die Zahl der Tiere in Brandenburg und unmittelbar östlich der Oder durch natürliche Vermehrung auf bis zu 1000 ansteigen zu lassen. Mit Impfungen gegen Tollwut und Entschädigungen für Tierhalter bei Wolfsübergriffen reagiert das Land auf den Wolfszuzug, die Jagd ist verboten.

Über 58 Millionen Euro Gesamtschaden erzeugten Brandenburgs Wölfe in den vergangenen sechs Jahren, vor allem durch Übergriffe auf Weidetiere. Rund 300 in den letzten Jahren getöteten Schafen stehen nur gut 50 Damwildtiere gegenüber. Somit steht keineswegs vorrangig Wild auf dem Speiseplan der von Politik und Naturschützern als „scheu“ ausgegebenen Graukittel. Der neueste Riss stellt die Wirkung der seit 2008 zur Abwehr der Raubtiere mit 380000 Euro geförderten Wolfszäune infrage. Zäune galten auch Viehzüchtern bisher als beste Abwehr.

In Fernneuendorf überwand der Wolf mühelos den hohen Zaun. Dorfbewohner fürchten, das Wildtier könne jede Scheu vor Menschen verloren haben und zurückkehren. Jäger bestätigten anhand des Kadavers, dass ein Wolf verantwortlich sein könnte, der mithilfe einer Fotofalle bereits auf einem nahen Flugplatz gesichtet wurde. SV


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