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13.07.13 / Kleines großes Vorbild / Litauen übernimmt als erste Baltenrepublik EU-Ratspräsidentschaft

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-13 vom 13. Juli 2013

Kleines großes Vorbild
Litauen übernimmt als erste Baltenrepublik EU-Ratspräsidentschaft

Am 1. Juli hat mit Litauen eines der jüngsten EU-Mitglieder die EU-Ratspräsidentschaft für sechs Monate übernommen. Eine kurze Zeit, in der das Land herausgefordert ist, Akzente zu setzen. Während Kritiker befürchten, dass es noch zu unerfahren sei, um Verhandlungen in großem Rahmen erfolgreich zu führen, sieht Präsidentin Dalia Grybauskaite sich gut gerüstet. Schließlich durchlief sie verschiedene politische und diplomatische Stationen in Brüssel und Washington und übernahm nach dem Beitritt ihres Landes zur EU 2004 unter Kommissionspräsident José Manuel Barroso die Verantwortung für Finanzprogramme.

In den vergangenen 20 Jahren hat Litauen nach dem Übergang von der sowjetischen Plan- zur Marktwirtschaft große Veränderungen gemeistert. Nach einem Einbruch in der Übergangsphase bis 1993 erholte sich die litauische Wirtschaft zunächst, doch aufgrund der Krise in Russland folgte eine Rezession. Durch den Beitritt zur EU erholte sich die Wirtschaft wieder. Die von den USA ausgehende Finanzkrise von 2008 beendete den Aufschwung abrupt. Zudem belastete die Abwanderung der jungen, mobilen und gut ausgebildeten Bevölkerung in die Länder Westeuropas das Land. Grybauskaite, auch Litauens „Eiserne Lady“ genannt, gelang es, mit einem strikten Sparkurs seit 2009 die Wirtschaft wieder in Fahrt zu bringen. Heute liegt die Staatsverschuldung Litauens bei 38 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (im Vergleich: Deutschland 81 Prozent). Themen, die Grybauskaite während ihrer EU-Ratspräsidentschaft voranbringen will, sind Energiesicherheit sowie die Nachbarschaftspolitik der EU gegenüber den östlichen Staaten Ukraine, Weißrussland, aber auch Georgien und Armenien. M. Rosenthal-Kappi (siehe Kommentar Seite 8)


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