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20.07.13 / Sex als Waffe? / Gabriele Kuby beklagt die Zerstörung der traditionellen Werte

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-13 vom 20. Juli 2013

Sex als Waffe?
Gabriele Kuby beklagt die Zerstörung der traditionellen Werte

Die Soziologin Gabriele Kuby muss schon von ihrer Sache überzeugt sein, denn anders ist es nicht zu erklären, dass sie immer wieder den Schritt in die Öffentlichkeit wagt, die sie dann in Bausch und Bogen als christlich-fundamentalistisch, als homophob oder bestenfalls als weltfremd verurteilt. Fakt ist, dass viele der Thesen von Kuby für einen Großteil der deutschen Bürger schwer verdaulich sind. Schon der heute 92-jährige Großvater der Rezensentin singt ein Loblied auf die Verhütung, denn in der Nachkriegszeit reichte es ihm, ein Kind durchzukriegen. Die Rezensentin selbst ist, obwohl derzeit noch ohne Trauschein, bereits Mutter einer Tochter. Beides, Verhütung und Sex vor der Ehe, sind Dinge, die für fast alle Deutschen alltäglich sind. Kuby hingegen kritisiert beides und übersieht, dass zwischen einem Leben mit ständig wechselnden Sexpartnern und einer festen Beziehung ohne Trauschein Welten liegen.

Trotzdem bietet ihr aktuelles Buch „Die globale sexuelle Revolution. Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit“ einige gute Ansätze, die leider wegen ihrer extremen Positionen nicht die nötige Aufmerksamkeit erhalten werden. So muss man nicht Abtreibungsgegner sein, um sich trotzdem zu fragen, wie es möglich ist, dass es 2012 neben 674000 Geburten auch 106800 gemeldete Abtreibungen gab und das in einer Zeit, in der es Verhütungsmittel und Aufklärung an jeder Ecke gibt? Da läuft doch wirklich etwas gewaltig schief. Und auch wenn man Sexualkundeunterricht an der Schule befürwortet, dann doch bitte ab der 7. oder 8. Klasse, nicht schon in der Grundschule und ohne Rollenspiele, wie Kuby sie aus einer Berliner Broschüre aus dem Jahr 2007 nennt: „Stell dir vor, deine lesbische Cousine/dein schwuler Cousin kommen auf ein Wochen-ende zu Besuch nach Berlin … Stelle ein schlüssiges Wochenendprogramm zusammen.“ Überhaupt zeigt die Autorin sehr bizarre und kritikwürdige Beispiele für mögliche Sexualaufklärung auf. Hier wird oft über das Ziel hinausgeschossen und dieses vermutlich ganz bewusst. Kuby zumindest sieht diese Beispiele als Beweis dafür, dass von interessierter Seite versucht wird, eine Sexualisierung der Gesellschaft zu betreiben und den Stabilitätsanker Familie zu zerstören. Statt auf Enthaltsamkeit und Treue würde auf „safer sex“ gesetzt und ein übertriebenes Verständnis für Schwule und Lesben vermittelt. Besagtes Verständnis fehlt Kuby wiederum völlig, sie ist da noch päpstlicher als der Papst, dessen Kirche sie seit 1997 angehört.

Kuby belegt ihre Kritik am Gender Mainstream, sprich die Leugnung von zwei Geschlechtern, nachvollziehbar und eindringlich. Und es stimmt nachdenklich, dass die Ideologie sich derart verbreitet hat, ohne dass die Masse der Bevölkerung überhaupt weiß, worum es geht.

Welche Motive stecken dahinter fragt Kuby und äußert für all das in ihrem Buch Beschriebene eine Theorie: „Halten wir fest: Linke, atheistische Intellektuelle bereiteten das ideologische Saatbeet, die Medien betrieben die Sexualisierung der Masse, Psychologen und Sozialwissenschaftler, berauscht von der Macht, den Menschen und die Gesellschaft nach ihren Zielen formen zu können, lieferten Methoden des social engineering, die Rockefellers und Fords stellten das nötige Kapital zur Verfügung, die politischen Institutionen wurden zu Vollstreckern des Programms. Ihr Ziel: die Reduktion der Weltbevölkerung.“  Rebecca Bellano

Gabriele Kuby: „Die globale sexuelle Revolution. Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit“, fe-medienverlag, geb., 450 Seiten, 19,90 Euro


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