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27.07.13 / Politisch korrekte Phrasen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-13 vom 27. Juli 2013

Politisch korrekte Phrasen
von Rebecca Bellano

Das ist ja eine tolle Wahl, die Bundespräsident Joachim Gauck den Menschen lässt, die nicht gerade davon begeistert sind, dass immer mehr Schwarzafrikaner, aber auch Roma in deutschen Großstädten anzutreffen sind. In einer Rede, in der er zu mehr Solidarität mit Flüchtlingen und Asylbewerbern aufrief, unterstellte er im Grunde jenen, die diese Menschen nicht mit offenen Armen empfangen, Rechtsradikalismus oder Ängstlichkeit. Im Falle der Verfasserin ist Rechtsradikalismus angesichts eines in Italien geborenen Vaters und einer in der Türkei geborenen Schwiegermutter in spe eine recht masochistische Option, daher bliebe also nur die Ängstlichkeit. Auf jeden Fall ist es furchteinflößend, gerade wenn man vor einigen der in Hamburg auf Asyl pochenden Schwarzafrikaner steht. Gauck meint, es „gibt Dinge, die sich mehren, wenn wir sie teilen, zum Beispiel Liebe und Mitgefühl“. Liebe und Mitgefühl kommen aber ehrlich gesagt nicht auf. Eher die Frage, wo diese starken, kräftigen Männer denn ihre Frauen und Kinder gelassen haben. Es kann doch kaum sein, dass alle diese Männer, die überwiegend in den 20ern sind, keinen weiblichen Anhang haben. Und wenn sie denn nur Gastarbeiter in Libyen waren, so ist doch anzunehmen, dass es dort auch weibliche Gastarbeiter gab. Wo sind die? Wieso sind nur die Stärksten der Starken hier angekommen? Und wenn sie doch alle so gut ausgebildet sind, wie sie sagen, warum helfen sie dann nicht beim Aufbau ihrer Heimatländer, man hört doch immer wieder, dass viele Teile Afrikas sich eines großen Wirtschaftswachstums erfreuen.

Aber nein, solche Fragen stellt man nicht. Gauck fordert stattdessen eine stärkere Willkommenskultur von den Deutschen ein. Wobei: Letztens war zu lesen, dass Gauck auf der Suche nach wichtigen Themen für seine Präsidentschaft seine Mitarbeiter um Vorschläge gebeten habe. Das Thema Willkommenskultur soll eine von fünf Ideen gewesen sein, die ihm besonders zugesagt habe. Was man allerdings von einem Präsidenten zu halten hat, der auf der Suche nach seinen Themen seine Mitarbeiter befragt, muss an dieser Stelle nicht betont werden. Demokratie ist an anderer Stelle zwar wünschenswert, aber eine Führungsfigur sollte schon führen können.

Und wer von Gauck erwartet hatte, dass er wie vor seiner Präsidentschaft auch mal scharfe Worte gegenüber der Politik findet sowie Freiheit und die Einhaltung von Menschenrechten einfordert, hört plötzlich fast nur noch politisch korrekte Phrasen. Hier ist folgender Satz aus seiner Weihnachtsansprache hervorzuheben: „Sorge bereitet uns auch die Gewalt: in U-Bahnhöfen oder auf Straßen, wo Menschen auch deshalb angegriffen werden, weil sie schwarze Haare und eine dunkle Haut haben.“ Ja, Jonny K. und Giuseppe M. hatten zwar dunkle Haare, aber die Täter ebenfalls. Was Täter wie Onur, Ali, Baris und Co. antreibt, das wäre ein Thema für Gauck, doch da es politisch nicht korrekt ist, fordert er wolkig von den Deutschen Solidarität und eine stärkere Willkommenskultur.


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