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03.08.13 / BER: Neue Risiken / Mehdorns Stufenplan benötigt dringend Nachgenehmigungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-13 vom 03. August 2013

BER: Neue Risiken
Mehdorns Stufenplan benötigt dringend Nachgenehmigungen

Um die x-mal verschobene Fertigstellung des Flughafens BER Berlin-Brandenburg bleibt es spannend. Der neue Geschäftsführer Hartmut Mehdorn treibt seinen neuen Plan voran. Da die komplette Fertigstellung kaum schnell zu erreichen ist, will er den BER schrittweise in Betrieb nehmen. Den Start markierte Anfang Juli das Frachtzentrum. Als nächstes will Mehdorn alles, was bereits fertiggestellt ist, auch zum Laufen bringen: Parkhäuser, Bahnhof oder die Mietwagenstation.

Zum Jahreswechsel soll der Testbetrieb mit einer oder mehreren kleinen Fluggesellschaften folgen. Dafür wäre es erforderlich, den Nordteil des Gebäudes in Betrieb zu nehmen. Der Nordpier sollte bei vollem Betrieb eigentlich nur als Wartebereich für Billigflugpassagiere dienen und ist auch nur dafür ausgestattet. Die von Mehdorn nun angestrebte Zwischennutzung macht eine Nachrüstung erforderlich. Und genau da lauert die nächste Gefahr.

Die Genehmigung könnte sich schwieriger gestalten, als es auf den ersten Blick aussieht. Um diese Anlagen aufbauen zu können, fordert die Genehmigungsbehörde, in diesem Fall die Bauaufsicht des Landkreises Dahme-Spreewald, nämlich eine Nachtragsgenehmigung. Die am 18. Februar 2008 erteilte Baugenehmigung läuft laut dem zuständigen Vize-Landrat Carl-Heinz Klinkmüller 2015 ab und gilt bislang nur für die vorgesehene Nutzung. Nach Brandenburger Recht muss mit dem Bau spätestens sechs Jahre nach der Bewilligung begonnen werden, im siebten muss die Nutzung erfolgen. Bislang gibt es keinen Antrag auf Nachtragsgenehmigung, und wie lange dessen Bearbeitung dauern würde, ist ungewiss. Klinkmüller: „Wenn die Unterlagen vollständig und schlüssig sind, kann es sehr schnell gehen.“

Immerhin verweist die Behörde darauf, dass die Baugenehmigungen für den viel aufwendigeren Hauptterminal sowie für den Südpier seinerzeit umgehend erfolgt seien. Klinkmüller beteuert: „Wir haben das Verfahren nicht gemacht, wir müssen es aber umsetzen“, Kritiker hatten dem zuständigen Bauordnungsamt vorgehalten, mit der Bearbeitung dieses Großprojekts überfordert zu sein.

Darauf hieß es vonseiten der Behörde, die Mitarbeiter hätten sich schulen lassen und seien nunmehr kundige Fachleute. Dennoch dürfte es mal wieder eng werden: Schon im Oktober will Mehdorn einen neuen Eröffnungstermin für den Flughafen bekanntgeben. T.M.


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