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03.08.13 / Nahkampf am Uterus / Geburtenkontrolle als Möglichkeit, um weltweiten Hunger zu stoppen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-13 vom 03. August 2013

Nahkampf am Uterus
Geburtenkontrolle als Möglichkeit, um weltweiten Hunger zu stoppen

Neben der Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge durch Dünger, Pflanzenschutzmittel, Züchtung, Genmanipulation und Ausweitung der Anbaufläche gibt es noch einen anderen Ansatz, um den Hunger in der Welt zu bekämpfen und zwar die Reduzierung der Zahl der Esser. Angesichts einer in vielen Teilen der Welt noch verbreiteten hohen Geburtenrate, aber auch durch eine steigende Lebenserwartung nimmt die Weltbevölkerung allerdings Jahr für Jahr zu. Lebten vor 500 Jahren nur eine halbe Milliarde Menschen auf der Erde, so sind es seit dem Jahreswechsel 2012/2013 offiziell sieben Milliarden, 2050 sollen es neun Milliarden sein und es wären eigentlich noch viel mehr, wenn nicht in einigen Teilen der Welt in den letzten Jahrzehnten eine Trendwende stattgefunden hätte.

Bereits in den frühen 50er Jahren warnte die UN-Abteilung für Bevölkerungsfragen vor den Folgen einer weiter wachsenden Bevölkerung. Man fürchtete, diese würde die Ressourcen des Planeten aufzehren und zu Millionen Hungertoten führen. Und so wurden die Vereinten Nationen aktiv, indem sie nach Asien, Lateinamerika und Afrika die Idee der Bevölkerungskontrolle trugen. Finanziell wurden sie dabei von zahlreichen US-Millionären wie John D. Rockefeller III. unterstützt, was die US-Wirtschaftsjournalistin Mara Hvistendahl zu der These veranlasst, dass jene westlichen Geldgeber nicht so sehr die Armut der Massen, sondern vielmehr eine Verschiebung des globalen Machtgleichgewichtes vor allem hin zu kommunistisch regierten Ländern befürchteten. Doch unabhängig davon, welche Motive die Befürworter der Bevölkerungskontrolle antrieb, so trafen sie vor allem in asiatischen Ländern auf offene Ohren. In Peking blickte man mit Sorge auf das rasante Bevölkerungswachstum und fragte sich, wie man die Massen satt bekommen und zugleich eine Modernisierung des Landes durchsetzen könne, um in die Reihe der entwickelten Länder aufzusteigen. Die in China gewählte Lösung hieß 1980 Ein-Kind-Politik. In Indien war man auf den ersten Blick zwar weniger rigoros, doch während der Amtszeit von Premierministerin Indira Gandhi (1966–1977 und 1980–1984) flossen über 50 Prozent des Gesundheitsbudgets in die Familienplanung, was oft auch Zwangssterilisationen einschloss. Hvistendahl schreibt in ihrem Buch „Das Verschwinden der Frauen. Selektive Geburtenkontrolle und die Folgen“ (s. S. 22), dass allein in einem Jahr 6,2 Millionen Männer sterilisiert worden seien (siehe auch „Mitternachtskinder“ von Salman Rushdie). Um den Chinesen, Indern und Südkoreanern die Kleinfamilie leichter erträglich zu machen, erlaubte man den auf Söhnen fixierten Eltern die Abtreibung weiblicher Föten. Das hatte zur Folge, dass diese Länder jetzt unter einem dramatischen Frauenmangel leiden, zudem steht ihnen eine drastische Überalterung bevor. Diese Extreme wären laut Hvistendahl nicht nötig gewesen, denn Erfahrungen zeigen, dass mit wachsendem Wohlstand und steigender Bildung Frauen grundsätzlich weniger und sogar zu wenig Kinder bekommen. Bel


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