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10.08.13 / Kein Wasser für Roma / Antiziganismus in Ungarn und Tschechien wächst

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-13 vom 10. August 2013

Kein Wasser für Roma
Antiziganismus in Ungarn und Tschechien wächst

Die Verwaltung der nordungarischen Stadt Ozd hat eine Roma-Siedlung fast vollständig von der Wasserversorgung abgeschnitten. Zur Begründung erklärte der Bürgermeister, der der Partei Fidesz von Ministerpräsident Viktor Orban angehört, die Roma würden das Wasser verschwenden. In der Siedlung gibt es kein fließendes Wasser, sondern nur öffentliche Hydranten und Brunnen, von denen ein Teil nun gesperrt wurde. Die linke Opposition kritisiert die Maßnahme als unmenschlich und rechtswidrig. Dagegen ist aus der Bevölkerung kaum Protest zu hören, stehen die Ungarn den Roma doch überwiegend ablehnend gegenüber. Nach jahrzehntelanger Diskriminierung und Verfolgung wurden die Roma im Nachkriegsungarn überwiegend integriert. Das änderte sich nach dem politischen Umbruch, als die Roma begannen, die ihnen als Minderheit zugestandenen Privilegien auszunutzen und sich kaum noch um Bildung und Arbeit zu bemühen. Hinzu kommt die sogenannte Zigeunerkriminalität (cigánybünözés). Die Folge ist ein stetig steigender Antiziganismus.

Eine ähnliche Entwicklung ist in Tschechien zu beobachten. Hier ist der offene und gelegentlich sogar gewaltsame Protest gegen die Roma mittlerweile zu einem gesellschaftlichen Phänomen geworden. Nach dem Krieg siedelten sich tausende Roma aus Ungarn, Rumänien, der Sowjetunion und der Ostslowakei in den Gebieten an, aus denen die Deutschen zuvor vertrieben worden waren. Staatliche Sozialprogramme fördern seither deren Nichtstun und gleichzeitig die Ressentiments der Mehrheitsbevölkerung. Der tschechische Inlandsgeheimdienst BIS sieht hier mittlerweile ein „Sicherheitsproblem“. Nicht in den Roma wohlgemerkt, sondern in den „weißen“ Tschechen, die gegen sie protestieren. Jan Heitmann


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