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10.08.13 / Teurer Rückbau / Milliarden für osteuropäische Kernkraftwerke

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-13 vom 10. August 2013

Teurer Rückbau
Milliarden für osteuropäische Kernkraftwerke

Während die EU einerseits den Neubau von Kernkraftwerken erleichtern will, ärgert sie sich derzeit über Probleme beim Rückbau schwarz. Eine Vorgabe für den EU-Beitritt von Bulgarien, Litauen und der Slowakei war einst, dass diese Länder ihre insgesamt acht Reaktoren sowje-tischer Bauart abschalten. Was dann auch von 2004 bis 2008 schrittweise vollzogen wurde. Doch nun geht es um den Rückbau der Anlagen, für den die EU den jeweiligen Ländern bereits insgesamt drei Milliarden Euro überwiesen hat, ohne dass ein Erfolg erkennbar oder ein Ende absehbar ist. Das litauische AKW Ignalia macht statt mit erfolgreichen Rückbauberichten mit Rechtsstreitigkeiten zwischen Betreiber und beauftragter Baufirma von sich reden. Alte Brennstäbe und radioaktives Material sind hingegen noch nicht entsprechend entsorgt. Eine Dekontaminierung der dann leeren Reaktorgebäude liegt noch in weiter Ferne.

Der EU-Rechnungshof geht davon aus, dass der Abriss aller acht Reaktoren mindestens 2,5 Milliarden Euro mehr kosten wird, als angenommen. Offenbar erwarten Bulgarien, Litauen und die Slowakei, dass die EU, auf deren Geheiß die Reaktoren abgeschaltet wurden, auch die Kosten trägt. In Brüssel hingegen betont man, dass das so nie besprochen worden sei. Bis 2020 will man noch rund 860 Millionen Euro für den Rückbau bezahlen, aber dann müsse es auch genug sein.

Die betroffenen Länder verweisen hingegen darauf, dass der Rückbau von Kernkraftwerken ein relativ neuer Geschäftszweig sei, es wenige Firmen gebe, die darauf spezialisiert seien und durch diese fehlende Konkurrenz die Kosten auch sehr hoch seien. Zudem kommt es immer wieder zu Rückbauverzögerungen. Schon jetzt gehen im Grund alle Beteiligten davon aus, dass die Termine für die komplette Stilllegung der jeweiligen Reaktoren, die für die Jahre 2025 (AKW Bohunice in der Slowakei), 2029 (AKW Ignalina in Litauen) beziehungsweise 2035 (AKW Kosloduj in Bulgarien) festgelegt wurden, nicht mehr zu halten sind. Bel


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