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10.08.13 / Die Polen kommen / Brandenburg: Touristen aus dem Nachbarland jetzt stärkste Gruppe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-13 vom 10. August 2013

Die Polen kommen
Brandenburg: Touristen aus dem Nachbarland jetzt stärkste Gruppe

In Brandenburgs Tourismusstatistik haben polnische Besucher die bisher führenden Niederländer und Skandinavier überholt. Laut dem brandenburgischem Wirtschaftsministerium buchten Polen im vergangenen Jahr rund 123000 der insgesamt etwa 800000 Übernachtungen ausländischer Gäste im Land. Ein Zuwachs von sieben Prozent gegenüber 2011 – gegenüber 2006 sogar eine Verdoppelung.

Setzt sich der positive Trend fort, wird auch das laufende Jahr mit einem Rekord abschließen. Schon in den ersten fünf Monaten wurden 45 Prozent mehr polnische Übernachtungsgäste gemeldet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Einer der Orte, der immer mehr polnische Touristen in Scharen anzieht, ist das Freizeitbad „Tropical Island“ im Kreis Dahme-Spreewald – eine tropische Badelandschaft in einer riesigen Halle, in der ursprünglich moderne Zeppeline montiert werden sollten. Dort brachte eine Befragung Erstaunliches zutage: Die polnischen Gäste geben in dem Freizeitbad etwa 20 Prozent mehr Geld aus als andere ausländische Gäste. Dieses Potenzial soll für Brandenburg weiter ausgebaut werden. Schon jetzt wirbt die landeseigene Tourismus Marketing Brandenburg GmbH (TMB) in polnischen Zeitungen und im Fernsehen für Urlaub in der Mark. Neben regelmäßigen Zeitungsbeilagen in Breslau und Posen werden Tourismusinformationen auch über soziale Internetdienste wie Facebook bekanntgemacht. Nach Angaben der Tourismus Agentur verspricht dieses „Empfehlungsmarketing“ bei den Polen sogar mehr Erfolg als Broschüren oder Plakate.

Inzwischen wird ein Fünftel des Gesamtbudgets der Agentur für die Werbung um die polnischen Touristen aufgewendet. Die jährlich gut 100000 Euro dafür scheinen tatsächlich gut angelegtes Geld zu sein: Laut Potsdamer Wirtschaftsministerium geben Tagestouristen im Schnitt 22 bis 23 Euro bei ihren Brandenburgbesuchen aus. Übernachtungsgäste lassen dagegen pro Tag etwa 110 Euro im Land.

Bei allem Optimismus sind die Mängel in Brandenburgs Tourismus-Strategie allerdings nicht zu übersehen: Völlig unterentwickelt sind noch immer die Zugverbindungen über die Oder. Die durchgehende Verbindung auf der Ostbahn zwischen Berlin und Landsberg an der Warthe lässt ebenso auf sich warten wie die vollständige Elektrifizierung der Berlin-Stettiner Bahn. N.H.


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