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31.08.13 / Christen unter Feuer / Ägypten: Islamisten attackieren Andersgläubige

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-13 vom 31. August 2013

Christen unter Feuer
Ägypten: Islamisten attackieren Andersgläubige

Die Lage der Kopten und anderer christlicher Minderheiten in Ägypten ist hochgefährlich und wird immer dramatischer. Über 60 Kirchen wurden angezündet, ausgeraubt, marodierende Muslime ziehen durch die Straßen und feuern auf koptische Mitbürger. Solche Attacken sind inzwischen an der Tagesordnung. Die Uno zeigt sich besorgt und es werden bereits Stimmen laut, die ihr Eingreifen zum Schutz der Christen fordern. Auch die katholische Kirche blieb von den Unruhen nicht verschont und wandte sich an die internationale Staatengemeinschaft, denn der Zorn der Muslimbrüder über ihren Machtverlust entlade sich zunehmend an Christen und deren Wohngebieten. Rund 15 Prozent der Ägypter gehören der koptischen Konfession an, die vor dem Eindringen des Islam eine bemerkenswerte Kulturblüte ausgelöst hatte.

„Ägypten steht vor einem großen Bürgerkrieg“, meint der Sprecher der sechs mit Rom unierten Kirchen Ägyptens, Pater Rafic Greiche. Nach seiner Ansicht tragen kleine Gruppen islamischer Extremisten die Schuld an der Situation. Es gelte, Christen und moderate Muslime vor den Gefahren eines fundamentalistischen islamischen Regimes zu schützen und die derzeitige schwache Übergangsregierung zu stützen, damit das Land nicht vollends im Chaos versinke. In diesem Zusammenhang kritisierte der Pater „das Schweigen der westlichen Medien“. Alarmierend sei die Tatsache, dass sich die Ideologie eines radikalen Islam auch unter den einst moderaten Vertretern des Islam ausbreite. Auch sei ersichtlich, dass die Rechtsordnung der Scharia durch das bereits erfolgte Verfassungsreferendum fest verankert werde und so Frauen wieder entrechte und Minderheiten diskriminiere – ein Vorgang, wie er in der gesamten islamischen Welt zu beobachten sei. „Jeder Politiker im Westen, der sagt, man müsse ins Gespräch kommen und die Muslimbrüder einbinden, der hat – mit Verlaub gesagt – keine Ahnung, wer die Muslimbrüder eigentlich sind“, sagt der in Ägypten lebende katholische Priester Joachim Schroedel, der die deutschen Katholiken im Land betreut. J.F.


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