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07.09.13 / Einfach pervers

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-13 vom 07. September 2013

Jan Heitmann:
Einfach pervers

Spaniens Regierung geht ans Eingemachte. Um den Haushalt zu sanieren, will sie ein Viertel der staatlichen Immobilien verkaufen. Darunter befinden sich nicht nur Grundstücke, Wohnungen, Büros und Gebäude, sondern auch architektonische und ökologische Schmuckstücke. Es fällt Madrid gewiss nicht leicht, sich davon zu trennen, aber es muss sein. Die Schuldenlast ist einfach zu drückend, als dass die Regierung anders handeln könnte. Das ist verantwortungsvoll, auch wenn es weh tut.

Hier Ausverkauf, dort Verschwendung. Das drängt sich auf, wenn man an den Wechsel des Fußballspielers Gareth Bale zu Real Madrid denkt. 100 Millionen Euro zahlt der Verein dafür. Das Geld hat er nicht etwa auf der hohen Kante, sondern er muss es sich von den Banken leihen. Von eben jenen spanischen Banken, die im vergangenen Jahr mit unserem Geld vor dem Untergang gerettet werden mussten. Gemessen an seiner Bruttoschuldenlast ist Real Madrid mit 600 Millionen Euro ähnlich hoch verschuldet wie Griechenland. Auch der Verein hat gelegentlich Immobilien veräußert, wenn er in die Insolvenz abzurutschen drohte. Und an wen hat er zu derart überhöhten Preisen verkauft, dass sogar die EU-Kommission die Angelegenheit auf ihre Rechtmäßigkeit hin untersucht? An den hochverschuldeten spanischen Staat. Was sind da schon 100 Millionen Euro Ablösesumme? Angesichts der Tatsache, dass die Staatsverschuldung des Landes bald 900 Milliarden Euro beträgt und mehr als ein Viertel der Spanier sowie über die Hälfte der Jugendlichen keine Arbeit hat, eine verantwortungslose, ja eine perverse Investition.


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