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21.09.13 / Gradliniger Lycker / Ottomar-Schreiber-Plakette an Gerd Bandilla verliehen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-13 vom 21. September 2013

Gradliniger Lycker
Ottomar-Schreiber-Plakette an Gerd Bandilla verliehen

Gerd Bandilla wurde am 3. Oktober 1934 in Mostolten im Kreis Lyck geboren. Als Zehnjähriger musste er sich mit seinen Eltern auf die Flucht begeben. Nach einer leidvollen und entbehrungsreichen Zeit kam die Familie ins Rheinland, wo er seine in Lyck begonnene Schulausbildung beendete. Nach einer Lehrzeit bei der Amtsverwaltung Friesheim war Gerd Bandilla von 1954 bis 1972 als Beamter bei der Stadtverwaltung Köln (zuletzt als Stadtoberamtmann) tätig und wechselte von dort als Gemeindedirektor nach Nörvenich im Erftkreis. Diese Position bekleidete er bis zu seiner Pensionierung.

Gerd Bandilla fühlte sich aus Liebe und Treue zu seiner ostpreußischen Heimat schon frühzeitig der landsmannschaftlichen Arbeit verbunden. Der Kreisgemeinschaft Lyck in der Landsmannschaft Ostpreußen und dem BdV gehört er seit 1960 an. Bandilla ist Mitbegründer der „Gemeinschaft junger Lycker“ und stand diesem Jugendverband von 1965 bis 1971 vor. Für seinen Heimatort Mostolten übernahm er 1977 die Ortsvertretung. Als Vorstandsmitglied der Kreisgemeinschaft wirkte er seit 1982, anfangs als stellvertretender Kreisvertreter und ab Oktober 1985 als Kreisvertreter.

Zusätzlich war Gerd Bandilla einige Jahre Vorsitzender des Prüfungsausschusses der LO und Vorstandsmitglied und Schatzmeister der Stiftung Ostpreußen. Auch dem geschäftsführenden Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen gehörte er von 1992 bis 1995 an.

Die vielfältigen Aktivitäten und das reiche Vereinsleben in der Kreisgemeinschaft Lyck sind mit dem über 25-jährigen Wirken Bandillas als Kreisvertreter eng verbunden. Bei den zahlreichen Fahrten in die Heimat ist er stets, unterstützt von seiner Frau Else, ein ortskundiger und historisch bewanderter Reiseleiter. Sein Sachverstand auf kommunalem Gebiet, sein Verhandlungsgeschick und nicht zuletzt auch seine gradlinige Persönlichkeit haben dazu geführt, dass die Kreisgemeinschaft sowohl zur Patenstadt Hagen in Westfalen als auch zu den heutigen Bewohnern Lycks fruchtbare Beziehungen unterhält.

Am 2. April 2002 konnte Gerd Bandilla mit dem polnischen Landkreis Elk (Lyck) einen Zusammenarbeitsvertrag abschließen. Diese Vereinbarung setzt sich unter anderem gemeinsame Aktivitäten auf den Gebieten der Denkmalpflege, der Förderung der Begegnungen zwischen den Altbürgern und den Neubürgern des Kreises Lyck und der Organisation von Seminaren, Konzerten und Ausstellungen zum Ziel.

Seit 1995 werden mit seiner Unterstützung der ökumenische Austausch mit Lyck gefördert und jährlich ökumenische Gottesdienste in allen kreisangehörigen Pfarrbezirken und der Stadt Lyck durchgeführt. Darüber hinaus setzt er sich für die Pflege von Friedhöfen und Kriegsgräberstätten im Heimatkreis ein. Nach vierjährigem Bemühen wurde im April 2003 in Lyck eine Lazarus-Sozialstation eröffnet.

Ferner sorgte Gerd Bandilla dafür, dass enge Beziehungen zwischen der Stadtverwaltung Hagen und der polnischen Stadt Lyck aufgebaut und 2006 ein gemeinsames Abkommen zur interkommunalen Zusammenarbeit geschlossen werden konnten. Seitdem werden bilaterale Programme für Jugendliche durchgeführt, die Praktika und Schüleraustausch zwischen dem Kreis Lyck und der deutschen Partnerstadt Hagen beinhalten.

Am 5. Dezember 2008 zeichnete die polnische Stadt Elk Gerd Bandilla mit dem Preis der „Weißen Lilie“ als bester Botschafter der Stadt Elk (Lyck) aus.

Bandillas besonderes Augenmerk gilt der „Gesellschaft der deutschen Minderheit“ in Lyck, der er mit Rat und Tat zur Seite steht. Als bestes Beispiel hierfür kann der Erwerb und die mustergültige Renovierung des Wasserturms in Lyck gelten.

Daneben war Gerd Bandilla eine Reihe von Jahren Amts- und Gemeindevertreter von Friesheim und später Stadtverordneter von Erftstadt sowie Kreistagsabgeordneter des Rhein-Erft-Kreises sowie Aufsichtsratsmitglied der Strukturfördergesellschaft für den Erftkreis. Im Auftrag des Bundespräsidenten hat der Landrat des Rhein-Erft Kreises, Werner Stump, am 8. Januar 2013 im Kreishaus in Bergheim das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Gerd Bandilla verliehen.

Bereits im September 1997 ehrte die Landsmannschaft Ostpreußen Gerd Bandilla mit der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens. In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines überragenden Einsatzes für Ostpreußen und seine Menschen verleiht die Landsmannschaft Ostpreußen Herrn Gerd Bandilla die Ottomar-Schreiber-Plakette. PAZ


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