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28.09.13 / »Der Tod aus dem Schlot« / Feindbild Braunkohle: Greenpeace versucht, Abbau zu stoppen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-13 vom 28. September 2013

»Der Tod aus dem Schlot«
Feindbild Braunkohle: Greenpeace versucht, Abbau zu stoppen

Der Kampf von Greenpeace gegen die Nutzung der Lausitzer Braunkohle hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Neun Greenpeace-Aktivisten hatten sich an Bahngleisen in der Lausitz angekettet, um gegen die Pläne des Energiekonzerns Vattenfall für einen neuen Braunkohletageabbau im südlichen Brandenburg zu protestieren. Bereits im April hatte Greenpeace eine Studie vorgelegt, in der Feinstaub aus der Braunkohleverstromung als Ursache für jährlich 3000 Tote in Europa genannt wurde. Eine gewagte Prognose, wie selbst der Studienleiter Rainer Friedrich von der Uni Stuttgart zugeben musste. Trotz der eingeräumten großen statistischen Unsicherheiten wurde an dem Tenor der Studie – „Der Tod aus dem Schlot“ – festgehalten.

Dass ausgerechnet jetzt der Kampf gegen die Verstromung der Lausitzer Braunkohle auf die Agenda von Greenpeace gerückt ist, kann kaum verwundern. Weltweit wird der Kohle mittlerweile die größte Renaissance der Industriegeschichte vorausgesagt. Schon Ende 2012 hat der in Brandenburg und Sachsen aktive Energieerzeuger Vattenfall einen Boom bei der Braunkohle-Verstromung gemeldet. Mit rund 62 Millionen Tonnen Lausitzer Kohle war 2012 die Förderung so hoch wie zuletzt 1993. Die erzeugten 55 Milliarden Kilowattstunden aus Kohleverstromung waren der höchste Wert seit der politischen „Wende“ in Mitteldeutschland.

Die Zahlen machen deutlich, dass kaum ein Energieträger so großes Potenzial hat, der „Energiewende“ gefährlich werden zu können, wie die Braunkohle. Während auf die Verbraucher durch die erneuerbaren Energien immer höhere Kosten zukommen, kann Braunkohle-Strom konkurrenzlos billig erzeugt werden. Für eine Kilowattstunde müssen lediglich drei bis vier Cent aufgewendet werden, gleichzeitig reichen die Kohlevorräte in der Lausitz bei einem Verbrauch auf aktuellem Niveau noch für mindestens 100 Jahre.

Um die Gemengelage aus Sicht der Umweltschutzaktivisten noch unerfreulicher zu machen, ist die Akzeptanz für den Braunkohleabbau in der Lausitz auch noch sehr hoch. Bei einer Forsa-Umfrage im April befürwortet die Mehrheit der Lausitzer den Braunkohleabbau in der Region. 70 Prozent der Lausitzer sprachen sich für neue Tagebaue aus, nur 18 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass es den Kritikern der Braunkohle um die Zukunft der Region geht. Sogar 74 Prozent hielten die Protestierer schlicht für Interessenvertreter in eigener Sache.

Beim Erzwingen eines deutschen Braunkohleausstieg aufs Tempo zu drücken, könnte für Greenpeace auch noch aus einem anderen Grund wichtig werden. Mit dem diesjährigen Klimabericht der Vereinten Nationen, der alle paar Jahre den Stand der Forschung zusammenfasst, werden die Zweifel an der These vom „menschengemachten Klimawandel“ durch Kohlendioxid-Emissionen neue Nahrung bekommen. Den „Klimapäpsten“ bereitet es zunehmend Kopfschmerzen, eine plausible Erklärung dafür zu finden, dass die weltweite durchschnittliche Temperatur mittlerweile seit 15 Jahren nicht mehr gestiegen ist. N.H.


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