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26.10.13 / Zornpegel steigt / Russland: Attentate bedrohen den Alltag

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-13 vom 26. Oktober 2013

Zornpegel steigt
Russland: Attentate bedrohen den Alltag

Sie hatten einen „Tag des Zorns“ angekündigt, der zeigen sollte, dass Russen sich auch andernorts mit den Bewohnern des Moskauer Stadtteils Birjulewo in dem es Mitte Oktober zu Ausschreitungen gegen Immigranten gekommen war, solidarisieren. Gekommen waren am vergangenen Wochenende in Tscheljabinsk im Ural aber lediglich 50 Demonstranten. Schweigend standen sie mit ihren Transparenten eine Stunde lang im Stadtzentrum, um schließlich mit dem Ruf „Ruhm von Russland“ auseinanderzugehen.

Nur einen Tag später verübte eine „schwarze Witwe“ bei Wolgograd einen Terroranschlag auf einen überwiegend mit Studenten besetzten Linienbus, dem außer ihr sechs Menschen zum Opfer fielen. Dutzende wurden zum Teil schwer verletzt. Da die Ermittler sehr schnell die Identität der 30-jährigen Attentäterin Naida Asijalowa, einer Muslimin aus Dagestan, herausfanden, vermuten russische Journalisten, dass den Spezialkräften der Polizei die islamische Bande, der sie angehörte, bekannt war. Ihr zum Wahhabismus konvertierter russischer Ehemann Dmitrij Sokolow aus der Nähe von Moskau wird mit früheren Terroranschlägen in Verbindung gebracht. Der sich Abdul Dschabbar nennende 22-Jährige gilt als Bombenbauer einer radikalislamischen Gruppe.

Auf das Bus-Attentat folgte noch in der Nacht des Verbrechens ein Molotow-Anschlag auf einen moslemischen Geistlichen in Wolgograd. In den Gebetssaal seines als Vereinstreffpunkt genutzten Privathauses wurde eine Brandflasche geworfen, die explodierte und ein Feuer auslöste. Der gebürtige Usbeke konnte die Flammen selbst löschen, niemand kam zu Schaden.

Vorfälle wie diese rütteln indessen russische Politiker auf. Sie müssen erkennen, dass sie dem Problem der Zuwanderung zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben. Zurzeit streiten Liberaldemokraten, Kommunisten und Vertreter der Regierungspartei „Einiges Russland“ heftig darüber, wie man das Problem in den Griff bekommen kann. MRK


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