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26.10.13 / Belächelt statt bewundert / Deutsche Energiewende hat nicht die gewünschte Vorbildfunktion

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-13 vom 26. Oktober 2013

Belächelt statt bewundert
Deutsche Energiewende hat nicht die gewünschte Vorbildfunktion

Vor allem Politiker von SPD und Grünen, aber auch von der Union werden nicht müde, den Deutschen zu erzählen, dass die Energiewende hierzulande Vorbildfunktion für Menschen in aller Welt habe. Das Ausland würde bald das deutsche Modell kopieren und das würde auch Jobs schaffen, so die Hoffnung.

Doch die Realität sieht anders aus. Mitte Oktober trafen sich 6000 Energiemanager und hunderte Politiker, davon über 50 Minister, in Südkorea zur Weltenergiekonferenz, doch die deutsche Energiewende beherrschte dort keineswegs die Debatten. „Die meisten hier verstehen gar nicht richtig, was bei uns vor sich geht“, zitiert das „Handelsblatt“ den Eon-Vorstand Leonhard Birnbaum. Und wenn man es ihnen erzähle, so das Mitglied des Weltenergierates weiter, dann könnten sie es kaum glauben. „Erzählen Sie einmal einem Afrikaner, mit wie viel Geld wir die erneuerbaren Energien fördern!“ Und auch Stephan Kohler, Chef der halbstaatlichen Beratungsagentur dena, hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Vor allem die Chinesen würden darüber staunen, wie viel Geld die Deutschen in das Projekt Energiewende investierten, das in seiner Ausgestaltung so gar nicht in ihr Bild von den sparsamen, rationalen Deutschen passe.

Zudem zeigte sich auf der alle drei Jahre stattfindenden Weltklimakonferenz, dass die meisten Länder ganz andere Sorgen haben als den von Deutschland mit Priorität betriebenen Umwelt- und Klimaschutz. „In den Entwicklungsländern geht es darum, dass die Menschen überhaupt Zugang zur Energieversorgung bekommen“, so Zola Tsotsi, Chef des südafrikanischen Stromkonzern Eskom, der betont, dass derzeit 1,3 Milliarden Menschen auf der Welt noch ohne Strom auskommen müssen. Weitere Milliarden leben zudem in Ländern, in denen der Strom nicht kontinuierlich fließt, was vor allem der Wirtschaft schadet, aber auch das Leben der Bürger beeinträchtigt. Und so prognostiziert der

Weltenergierat, dass durch eine bessere Anbindung der Stromverbrauch weltweit bis 2050 um bis zu 150 Prozent steigen wird. Der Großteil dieses Stroms dürfte aber trotz des Ausbaus von erneuerbaren Energien aus Öl, Gas und Kohle gewonnen werden.

Doch Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) ist überzeugt, dass Deutschland Vorreiter in Sachen Energiewende ist, denn schließlich haben im Juni auf seine Initiative hin Vertreter von zehn Ländern den „Club der Energiewende-Staaten“ gegründet. Mitglied ist neben Südafrika, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Marokko, Tonga und Indien auch China, das den Stromhunger des Landes vor allem mit dem Bau von Atomkraftwerken zu stillen versucht. Bel


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