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02.11.13 / Berlin wieder hinten / Bildungsmonitor: Hauptstadt auf dem vorletzten Platz

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-13 vom 02. November 2013

Berlin wieder hinten
Bildungsmonitor: Hauptstadt auf dem vorletzten Platz

Schon wieder landet Berlin bei einem Ländervergleich am unteren Ende: beim „Bildungsmonitor“. Der Monitor wird vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW) im Auftrag der deutschen Arbeitgeberverbände durchgeführt. Er vergleicht die Bildungsqualität in den einzelnen Bundesländern.

Anhand von zwölf Hauptfeldern wie Schulqualität, berufliche Bildung oder Forschungsorientierung, die sich nochmals in 110 Einzelaspekte aufteilen, wurde eine Qualitätsreihenfolge der Bundesländer ermittelt. Ergebnis: Berlin ist erneut am hinteren Ende der Rangliste gelandet, aber immerhin konnte die „rote Laterne“ des Schlusslichts an Schleswig-Holstein abgegeben werden.

Die Arbeitgeberverbände treibt die Sorge um einen Mangel an Ingenieuren, Facharbeitern und Technikern um. Bis 2030 werden rund 1,8 Millionen von ihnen in den Ruhestand gehen. Die Rangliste zeigt auf, welche Länder besonders erfolgreich daran arbeiten, für Nachschub zu sorgen. Thüringen, Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg sind mit ihren leistungs- und praxisorientierten Bildungseinrichtungen in diesem Leistungsvergleich vorn zu finden. Die Zahl der Absolventen in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Studienfächern hat sich dort zwischen 2000 und 2012 fast verdoppelt. Die Arbeitgeberverbände würdigen dies als vorbildlich.

Andere Interessengruppe als die Arbeitgeber setzen die Prioritäten anders. Der Ausländerlobby etwa geht es in erster Linie um die Bildungserfolge ihrer Klientel. Die Internet-Publikation „MiGAZIN“ sieht aus diesem Grund Rheinland-Pfalz in dem Ranking vorn. Dort werde die Integration der ausländischen Schüler am besten gefördert. Das ländlich strukturierte Bundesland hat mit einem Ausländeranteil von 7,9 Prozent im Bundesvergleich aber auch besonders wenige Ausländer. Berlin, das im Bildungsmonitor und anderen Erhebungen schlecht abschnitt, hat von allen Bundesländern mit 14,1 Prozent mit den höchsten Ausländeranteil überhaupt.

Mit teils pittoresken Folgen: Unlängst klagten Eltern türkischer und arabischer Schüler vor dem Verwaltungsgericht, weil ihre Kinder wegen mangelhafter Leistungen das Gymnasium verlassen mussten. Der Grund für deren Scheitern sei, dass es zu wenige deutsche Kinder in ihrer Klasse gebe. Das Gericht wies die Klage ab. Theo Maass


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